„…sonst gibt es bald keine Ortskerne mehr"

- Der Name ist Programm: Klaus-Jürgen Bauer, LHStv. Franz Steindl und LR Andreas Liegenfeld präsentieren das Projekt „Lebendiges Dorf“.
- hochgeladen von Christian Uchann
Mit dem Projekt „Lebendiges Dorf“ soll der drohenden Abwanderung entgegen gewirkt werden.
EISENSTADT (uch). Die Probleme sind bekannt: Viele Betriebe wandern an die Peripherie und auch Wohnprojekte entstehen zunehmend am Ortsrand. Leerstehende Gebäude und entvölkerte Ortskerne sind die Folge.
„Leuchtturmprojekte“
Gemeindereferent Franz Steindl hat deshalb vor einem Jahr gemeinsam mit LR Andreas Liegenfeld und Architekt Klaus-Jürgen Bauer die Initiative „Lebendiges Dorf“ gestartet. Mindestens drei burgenländische Gemeinde sollen mit Fördergeldern des Landes Projekte umsetzen, um die Dorfkerne wiederzubeleben. „Diese ,Leuchtturmprojekte‘ sollen Anstoß für andere Gemeinden sein, um entsprechende Maßnahmen für ihre Dorfzentren zu setzen“, sagt Steindl.
Mehr als Fassadenerneuerung
„Wir können im Burgenland nicht täglich zwei Fußballfelder verbauen, die Konsequenzen werden uns einmal einholen“, warnt Andreas Liegenfeld, für den Dorferneuerung mehr als nur „Fassadenerneuerung und das Austauschen der Leuchtkörper“ bedeutet. So spielt neben der Umnutzung und Sanierung vorhandener Gebäude auch die Nahversorgung im Dorfzentrum sowie der soziale Bereich eine wichtige Rolle in der Dorfkernbelebung.
„Die Zeit der Analyse ist vorbei“
Für Projektleiter Bauer ist die Zeit der Analyse nun vorbei. „Was den Zustand der Ortskerne betrifft, ist es nicht 5 vor 12, sonder eher 5 nach 12. Es ist deshalb längst an der Zeit, etwas zu machen, sonst gibt es bald keine Ortskerne mehr“, sagt Bauer, für den der Bereich Wohnen genauso wichtig ist, wie etwa die wirtschaftlichen Existenzmöglichkeiten in den Ortskernen. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass es dort gut funktioniert, wo es eine Mischung gibt“, so Bauer.
Bauordnung entbürokratisieren
Auch wenn LHStv. Franz Steindl betont, dass die Dorfkernbelebung nicht mit Verordnungen und Gesetzen umgesetzt werden kann, will er sich doch für eine Entbürokratisierung der Bauordnung einsetzen. „Das sind wir oft päpstlicher als der Papst“, so Steindl.
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