90,14 % Ablehnung des Asyl-Erstaufnahmezentrums

Eberau hat es allen gezeigt: Demokratische Reife durch eine Wahlbeteiligung von 81 %, demokratische Festigkeit durch eine klare Absage an die versuchte politische Vergewaltigung mit 90 % Ablehnung des Asyl-Erstaufnahmezentrums (EAZ). Diese klare Entscheidung ist vor allem auch ein Erfolg der Arbeit der Bürgerinitiative.

Erstmals wurden die EberauerInnen direkt nach ihrer politischen Meinung befragt und sie gaben eine klare Antwort: Von den 995 Wahlberechtigten gingen 812 BürgerInnen zur Befragung und 722 kreuzten das Nein zum EAZ an.
LR Verena Dunst dazu in einer ersten Stellungnahme: „Das ist ein tolles Ergebnis und beweist, dass sich die SüdburgenländerInnen nichts vor die Nase setzen lassen. Sensationell ist die Ablehnung des EAZ im Ortsteil Kulm mit 96 Prozent! Die Volksbefragung am 21. März hat nun die gleiche Wichtigkeit. Nur eine klare Ablehnung durch die Wähler schafft Sicherheit gegen neuerliche Aktionen der Innenministerin. Diese sollte endlich Rückgrat beweisen und die Einsprüche zurücknehmen. Mein Dank gilt der Bevölkerung für die hohe Wahlbeteiligung und ganz besonders auch dem Einsatz der Bürgerinitiative.“

Am vergangenen Freitag hatte die Bürgerinitiative nochmals zu einer Informationsversammlung gerufen und legte - auch mit Unterstützung des trotz Krankheit gekommenen Sprechers der Bürgerinitiative von Thalham, Franz Schneeweiß - den neuesten Stand der Entwicklung dar.
Dieser meinte: „Von den Medien wird nicht die ganze Wahrheit über Thalham/ St. Georgen berichtet. Im Laufe der Zeit ist nämlich die ursprünlich fixierte Zahl von 220 - 240 Asylwerbern weit überschritten worden und es stellt sich die Frage, ob wir nicht ein zweites Traiskirchen werden sollen. Ständig sind Suchtrupps unterwegs und kreisen Helikop­ter über der Gegend. Das wirkt sich garantiert negativ auf unseren Tourismus aus!“ Auch auf den immensen Rückgang der Immobilienwerte um bis zu 45 Prozent weist er hin. „Immer mehr Jungfamilien mit Kindern wandern ab. Das hieße für Eberau weniger Schüler für das Josefinum und weniger Touristen für die Weinidylle und die Wasserwelt.“

Da vom selben Tag ein Brief von Innenministerin Fekter an alle Eberauer Haushalte vorlag, der einerseits nochmals die Vorzüge des Erstaufnahmezentrums für den Ort und die Region aufzählte, andererseits aber erstmals eine klare Zusicherung enthielt, dass im Falle einer klaren Absage durch die Bevölkerung auch sie vom Bau des EAZ abrücken würde, war die erwartete kämpferische Stimmung nicht mehr notwendig.
Gemeindearzt Dr. Moser führte mit unmissverständlichen Worten aus, dass die vorhandenen medizinischen Möglichkeiten weder für die Versorgung des EAZ noch für die ortsansässige Bevölkerung ausreichen würde und die Ärzte einer hoffnungslosen Überforderung ausgesetzt wären.
Sein abschließender Appell an die Menschlichkeit und die Notwendigkeit, wieder aufeinander zuzugehen und entstandene Gräben zu überwinden, brachte ihm Standing Ovationes durch die gerührten EberauerInnen. Die Politiker ließ er wissen, dass sie - ohne Ansehen der Parteizugehörigkeit - ausschließlich für das Wohl der Bürger zu arbeiten hätten.