Guter Geschmack ist fair
Die pestizidfreie Karotte aus dem Garten schmeckt anders als jene aus dem Sackerl im Supermarkt. Die weltweite Organisation mit Sitz auch im Burgenland, slow food, vertreten von Kerstin Rohrer, hat in Koch Kunst Michael Putz ihre Ideen präsentiert.
RAIDING (cm). Eingeladen wurde von der Bibliothek Raiding unter Bibliothekarin Melanie Nemeth, die im Rahmen der „Woche des Wissens und Forschens“ den Seminarraum füllte.
Offenes Geheimnis
Gastgeber Michael Putz geht mit gutem Beispiel voran. Ein Onlineshop ist in der Umsetzungsphase, wo regionale Produzenten von Selchfleisch bis Drehjoghurt vernetzt werden. So hätte slow food keinen besseren Boden für ihre Präsentation finden können, denn die Betonung der Regionalität, Wertschätzung der Produzenten und Erhaltung der Artenvielfalt sind die Pfeiler ihrer „Genussschmiede“. Um den „guten Geschmack“ geht es in tatsächlicher und auch mehrfacher Hinsicht. Denn die Entscheidung Billigstprodukte etwa vom Supermarkt oder das Haus- oder Selbstgemachte zu konsumieren, ist eine Frage des Gaumens und auch des Börsels. Das offene Geheimnis: Hinter billigem Kaffee steckt pure Ausbeutung von Menschen in zumeist Entwicklungsländern. So appelliert slow food, den Konsumenten zu Co-Produzenten werden zu lassen. Durch den Konsum entscheiden wir über die Art der Produktion. Eine Bewusstseins-ebene, die Lust nach Mehr macht, impliziert sie nicht auch eine kleine Anhebung in der Schieflage in einer Welt voll Hunger und Übersättigung. Mit der Wortkombination gut, sauber und fair wird als Grundsatz subsumiert, dass Essen auch unter Berücksichtigung von Umweltbedingungen (Schlagwort Überfischung etwa) und auch den Produzenten jener Verdienst zustehen soll, der ihrem Aufwand entspricht. Die örtlichen Begebenheiten mit saisonalen Produkten haben den Vorrang und eine entsprechende Frischegarantie ergänzt mit Transportverkürzung.
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