Sommeroper im Amthof 2024
Auch in ihrer 13. Spielzeit bleibt die Sommeroper im Amthof ihrem Konzept treu, eine zu unrecht vergessene Oper wiederzuentdecken. An acht Abenden im August 2024 steht die Oper „Marco Visconti“ von Nicola Vaccai auf dem Programm. Zusätzlich ist am 24. August die international erfolgreiche Sopranistin Regine Hangler, gemeinsam mit der Pianistin Veronica Maritan für ein Galakonzert auf der Bühne des Amthofes zu Gast.
„Marco Visconti“ - Oper von Nicola Vaccai
Vier Tage. Fünf Menschen. Ein großes Beziehungsrama -
und die herrliche Musik des italienischen Belcanto.
Nach dem Erfolg von „Julia und Romeo“ 2017 kehrt die Sommeroper im Amthof 2024 wieder zu einem Werk von Nicola Vaccai zurück; allerdings handelt es sich diesmal um eine echte Ausgrabung: „Marco Visconti“ ist praktisch völlig unbekannt - dabei haben wir es hier mit einem ganz besonderen Schatz zu tun. Die Musik ist hervorragend, voll prachtvoller Melodien und dramatischer Momente, und auch die Handlung bietet Liebe, Leidenschaft und Spannung bis zum Schluss.
Der Komponist
Nicola Vaccai ist ein beinahe vergessener Komponist aus der Blütezeit des Belcanto. Wenn überhaupt, kennt man seinen Namen nur mehr im Zusammenhang mit Gesangstechnik: Vaccai ist der Verfasser der Gesangsschule "Metodo pratico di canto italiano“, mit der sich sogar noch im 21. Jahrhundert junge Sängerinnen und Sänger auf all das vorbereiten, was den typisch italienischen Gesangsstil ausmacht.
Nicola Vaccai tritt schon als zwölfjähriger als Pianist auf, mit 16 beginnt er, Gesang zu studieren. Als Sohn einer Ärztefamilie soll der 1790 bei Ancona geborene Nicola eigentlich in Rom „etwas Ordentliches“ studieren, also Medizin oder Jura (auch das Priesteramt oder eine Militärkarriere bietet der Vater zur Auswahl an). Vaccai junior entscheidet sich für die Rechtswissenschaften, verbringt aber von Anfang an mehr Zeit im Theater als an der Universität und widmet sich schließlich ganz seiner großen Liebe, der Musik.
Zwischen 1815 und 1845 werden Nicola Vaccais 17 Opern in allen großen Städten Italiens herausgebracht, auch seine Salonstücke und Kirchenkompositionen und erfreuen sich größter Beliebtheit. Jahrelang lebt er als gesuchter Gesangslehrer in London und Paris, schließlich lässt er sich aber in der alten Heimat nieder - als erster Kompositionslehrer am Mailander Konservatorium.
Die (Vor-)Geschichte
Die Geschichte von „Marco Visconti“ geht auf eine reale Figur aus dem Mittelalter zurück:
Dieser echte Marco Visconti wird 1280 in Mailand geboren, aber von dort vertrieben. Als Heerführer kehrt er zurück und erobert seine Geburtsstadt. Wegen seiner für die Kirche unbequemen Machtbestrebungen exkommuniziert, kämpft Visconti jahrelang gegen papsttreue Truppen, geht auch aus diesen Konflikten siegreich hervor und bringt Pisa und Lucca unter seine Herrschaft. Aber die Glaubens-Trennlinien ziehen sich bis in die Familie hinein: Marco Visconti lässt seinen eigenen Bruder festnehmen und wird von seinem Neffen ermordet.
Dieser ebenso machtversessene wie charismatische Mann, zugleich Gewinner-Typ und Opfer von Verschwörungen, inspiriert 1834 den italienischen Schriftsteller Tommaso Grossi zu einem historischen Abenteuerroman. Der wird mit Hilfe des Librettisten Luigi Toccagni zur Basis von gleich zwei Opern, einer von Errico Petrella und der von Nicola Vaccai, die die Sommeroper im Amthof 2024 zur österreichischen Erstaufführung bringt.
Am Rande sei noch erwähnt: Im 20. Jahrhundert wird der Stoff dann auch noch dreimal verfilmt: Auf einen Stummfilm aus dem Jahr 1925 folgen 1941 ein Tonfilm und 1975 eine Fernsehserie.
Der Plot aller dieser Geschichten hat aber mit der historischen Figur nur am Rande zu tun, hier stehen weniger die politischen und militärischen Themen im Mittelpunkt als vielmehr persönliche Dramen, Beziehungen und menschliche Entwicklung.
Die Handlung
… ist auf vier Tage aufgeteilt.
Erster Tag:
Marco Visconti verliebt sich auf den ersten Blick in Bice del Balzo, die ihn an seine verlorene Jugendliebe erinnert. Bices Vater Oldrado will sie aber mit einem Verwandten Marcos verheiraten, Ottorino. Und obwohl Marco und Ottorino sich nahe stehen wie Brüder, will Marco die Hochzeit verhindern und Bice für sich gewinnen.
Zweiter Tag:
Nun schlägt die Stunde eines weiteren Verwandten: Lodriso, der seit Langem im Schatten des strahlenden Ottorino steht. Teils im Auftrag Marcos, teils aus eigenem Antrieb beginnt Lodriso gegen die Hochzeit zu intrigieren.
Dritter Tag:
Ottorino und Bice haben inzwischen heimlich geheiratet, was Lodrisio aber nicht davon abhält, Bice zu entführen. Marco hingegen hat sich nach langen inneren Kämpfen eines Besseren besonnen; er verspricht Ottorino, ihm seine Braut zurückzuholen.
Vierter Tag:
Lodrisio setzt die gefangene Bice unter Druck, aber sie bleibt standhaft bei ihrer Liebe zu Ottorino. Als er ihr berichtet, Ottorino sei tot, bricht sie ohnmächtig zusammen….
Wie die Geschichte ausgeht, wollen wir hier natürlich nicht verraten!
Termine: 08./10./13./17./19./21./23./25 August 2024 jeweils 20.30 Uhr
Samstag 24.08 - Operngala mit Regine Hangler und Veronica Maritan-Walcher
Bice del Balzo Iza Kopec, Sopran
Marco Visconti Samuel Robertson, Tenor
Ottorino Visconti Armin Gramer, Countertenor
Lodrisio Visconti Johannes Hanel, Bariton
Oldrado del Balzo Jens Waldig, Bass
Bearbeitung, Übersetzung, Regie Ulla Pilz
(nach einer Rohübersetzung von Roberta Cortese)
Klavier & musikalische Leitung Nana Masutani
Karten: Euro: Abendkassa 26 | Stud/Jug/Ermäßigung 14 |
Vorverkauf u. Mitglieder je -2 | Stud/Jug 12 | Familie 48 | SchülerInnen 4
Reservierung unter 0676 7192250 | Touristikbüro Feldkirchen Tel 04276 2176
Vorverkauf:
Touristikbüro Feldkirchen
Amthofgasse 3, 9560 Feldkirchen in Kärnten
Tel. 04276/2176
Buchhandlung Heyn
Kramergasse 2, 9020 Klagenfurt Klagenfurt
Tel. 0463/54240-0
Gemischtwarenhandlung Hradetzky
Badgasse 5, 9020 Klagenfurt
Web: http://www.kultur-forum-amthof.at/sommeroper/
Email: office@kultur-forum-amthof.at
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