Klosterneuburger Akademie: 90 Jahre Februaraufstand 1934 – Fakten und Mythen

Referent Dr. Kurt Bauer (Historiker / Mitarbeiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung), Autor des Buches „Der Februaraufstand 1934. Fakten und Mythen“,  spricht bei der Veranstaltung der "Klosterneuburger Akademie" (Klosterneuburger Studentenverbindungen) über den Aufstand vor 90 Jahren.

Themenschwerpunkte
Am 12. Februar 1934 kommt es in Linz zu Schießereien zwischen dem Republikanischen Schutzbund und der Polizei. Die Auseinandersetzungen greifen rasch auf Wien und andere Regionen Österreichs über. Bei den Kämpfen sterben rund 360 Menschen. Aber schon nach wenigen Tagen bricht der Aufstand zusammen, die Sozialdemokratie wird verboten, Österreich gleitet endgültig in die Diktatur ab.
Ohne ideologische Scheuklappen arbeitet der Autor die historischen Fakten heraus: Wie war es zum Aufstand gekommen? Wie verliefen die Kämpfe? Wer waren die Opfer? Hatte das Dollfuß-Regime den Aufstand provoziert? Kann man tatsächlich von einem heldenhaften Kampf der Arbeiter für die Demokratie sprechen? Oder war der Februaraufstand nicht vielmehr ein blutiges Desaster, in das die sozialdemokratische Führung sehenden Auges hineinstolperte?

Vorstellung des Referenten
Kurt Bauer wurde 1961 in St. Peter am Kammersberg in der Steiermark geboren. Er ist gelernter Schriftsetzer und war viele Jahre als Producer und Verlagslektor tätig. Ab 1991 absolvierte er nebenberuflich das Studium der Geschichte an der Universität Wien, wo er 1998 diplomierte und 2022 dissertierte. Seine Dissertation befasste sich mit sozialgeschichtlichen Aspekten des nationalsozialistischen Juliputsches 1934.
Ab 2007 war Bauer Mitarbeiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Historische Sozialwissenschaft und ab 2019 des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung. Seit 1983 lebt und arbeitet er in Wien. Die Forschungsschwerpunkte von Kurt Bauer sind NS-Geschichte, Sozialstruktur der NS-Bewegung, Erste Republik in Österreich, politische Gewalt sowie Alltags- und Mentalitätsgeschichte.
Kurt Bauer verfasste mehrere Monographien zum Nationalsozialismus bzw. zum Juliputsch 1934. Für sein Werk „Elementar-Ereignis. Die österreichischen Nationalsozialisten und der Juliputsch 1934“ wurde er mit dem „Bruno-Kreisky-Anerkennungspreis für das politische Buch 2003“ ausgezeichnet. Im Jahr 2019 veröffentlichte er das vielbeachtete Buch „Der Februaraufstand 1934. Fakten und Mythen“.

Über die Klosterneuburger Akademie
Die „Klosterneuburger Akademie“ ist die gemeinsame Vortrags- und Diskussionsplattform der katholischen Studentenverbindungen Klosterneuburgs, Arminia (MKV), Babenberg (VfM), Rhaeto-Norica (MKV), Welfia (ÖCV) sowie des Klosterneuburger Ortsphilisterzirkels.
Die Zielsetzung der Veranstaltungen ist, Themen aus den Bereichen Religion, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sachkundig zu präsentieren sowie diese umfassend und offen auf hohem Niveau zu erörtern.
Dieser Zielvorstellung konnte in den vergangengen 30 Jahren durch hochkarätige Vortragende
wie Hugo Portisch, Anton Zeilinger, Franz Fiedler oder Christoph Schönborn stets entsprochen werden.

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