PINKAFELD. Die Sonderausstellung “Unsere Nachbarn – die Riedlingsdorfer Zwiefler” wird im Stadtmuseum Pinkafeld am Samstag, 4. Mai 2024, um 17.00 Uhr eröffnet. Die Begrüßung erfolgt durch Rudolf Köberl, Obmann des Museumsvereins Pinkafeld.
Zur Geschichte und Brauchtum von Riedlingsdorf wird es ein Gespräch mit Wilfried Bruckner,
Bürgermeister der Marktgemeinde Riedlingsdorf, sowie Heinz Bundschuh, Kurator der Sonderausstellung, geben.
Zum Brauchtum des “Hoarsammelns” sind Jungbraut Paula Maria Fleck und Altbraut Judith Szendi zu Gast. Grußworte gibt es von Vizebgm. LA Carina Laschober-Luif. Dazu werden
Mundartgedichte von Bella Bodendorfer vorgetragen von Hans H. Piff. Die Eröffnung selbst erfolgt durch 3. LT.Präs. Bgm. Kurt Maczek.
Musikalische Umrahmung
Die musikalische Umrahmung machen der MGV Eintracht Riedlingsdorf und der Bläserkreis der Musikschule Pinkafeld. Im Anschluss lädt die Marktgemeinde Riedlingsdorf zum
gemütlichen Beisammensein bei Speis und Trank.
Zur Geschichte
Riedlingsdorf, unserem südlichen Nachbarn, der seit gut 700 Jahren an der Seite von Pinkafeld den Stürmen der Geschichte trotzt, ist diese Ausstellung gewidmet. Als sogenanntes Waldhufendorf während der deutschen Besiedlung Westungarns vermutlich bereits im 13. Jahrhundert gegründet, entwickelte sich das Dorf zu einem der wichtigsten Orte der ehemaligen Herrschaft Bernstein und auch der späteren Herrschaft Pinkafeld.
Während in Pinkafeld das Handwerk dominierte, florierte bei unserem südlichen Nachbarn
die Landwirtschaft. Die Riedlingsdorfer Frauen verkauften ihre landwirtschaftlichen Produkte, darunter vor allem auch die Zwiebel, auf dem Wochenmarkt in Oberwart und wurden daher
bald als „Zwiefelweiber“ bezeichnet. Daraus leitete sich auch der Ortsspottname „Zwiefler“ ab. So wie in vielen anderen Gemeinden auch, mutierte später der ehemalige Neckname zum Markenzeichen und wird heute voller Stolz getragen. Die Riedlingsdorfer gingen sogar noch einen Schritt weiter und nahmen die Zwiebel in ihr Wappen auf.
Zur Ausstellung
Die Ausstellung widmet sich natürlich größtenteils der Geschichte der Ortschaft Riedlingsdorf. Es werden historische Landkarten und Dokumente gezeigt, außerdem wird auf einzelne historische Ereignisse speziell eingegangen.
- So verlor der Ort mindestens 15 Prozent seiner Bevölkerung in der Zeit von 1890 bis 1924 an die große Auswanderungsbewegung in die USA. Einige Auswandererschicksale, wie das des in Amerika als Künstler bekanntgewordenen Gustav Rehberger, werden vorgestellt.
- Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist dem Brauchtum gewidmet. So werden nicht nur Fotos von den Blochziehen der letzten 90 Jahre gezeigt, sondern es wird auch der Brauch des sogenannten „Hoarsammelns“ beschrieben, den es dieser Form nur in Riedlingsdorf gibt.
- Vereine, wie zum Beispiel der MGV „Eintracht“ Riedlingsdorf, und die Freiwillige Feuerwehr Riedlingsdorf werden ebenso vorgestellt, wie das einstige bäuerliche Leben in der Ortschaft.
- Außerdem erwarten die Besucherinnen und Besucher unzählige Bilder, welche die Menschen, Häuser und Straßen sowie das Geschehen der letzten 100 Jahre in Riedlingsdorf zeigen.
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