Bereits zum vierten Mal präsentieren Studierende des Bachelor Studiengangs Soziale Arbeit im Rahmen einer Open Lecture des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung Ergebnisse aus ihrer Forschung.
Programm
Lebensrealitäten und Bedürfnisse wohnungsloser Frauen* in Wien
Beate Haberhofer
In dieser vorliegenden qualitativen Fallstudie werden Lebensrealitäten und Bedürfnisse, sowie die Möglichkeiten der Bedürfnisbefriedigung wohnungsloser Frauen* in Wien erforscht. Durch zwei leitfadengestützte Interviews und eine Beobachtung wurden Daten erhoben und durch die Methode des Offenen Kodierens ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Lebenswelten wohnungsloser Frauen* hinsichtlich der Intensität der Wohnungslosigkeit unterscheiden und grundsätzlich zwischen zwei "Typen" wohnungsloser Frauen* differenziert werden kann. Wenn Frauen* wohnungslos werden, sind sie mit veränderten Lebensrealitäten konfrontiert und müssen sich u. a. mit Selbstschutz, möglichen Gefahren, der Wohnungslosenhilfe, ihrer Bedürfnisbefriedigung und mit ambivalenten und/oder Gewalt-Beziehungen auseinandersetzen.
Die Motivierende Gesprächsführung in Erstgesprächen der niederschwelligen Suchthilfe
Michael Hiesinger
Diese Fallstudie greift die Frage nach dem Einsatz der Motivierenden Gesprächsführung (MI) in Erstgesprächen der Suchthilfe auf. Dabei wird im Speziellen auf die Hauptprozesse der Motivierenden Gesprächsführung, auf die Haltung der SozialarbeiterInnen sowie auf konkrete Kompetenzen der Gesprächsführung eingegangen. Für die Studie wurden zwei Erstgespräche teilnehmend beobachtet, ein Experteninterview mit einer Sozialarbeiterin durchgeführt und die erhobenen Daten durch Offenes Kodieren ausgewertet. Die Ergebnisse deuten auf das Vorkommen aller Hauptprozesse von MI in Erstgesprächen hin. Die SozialarbeiterInnen nehmen eine akzeptierende und vertrauensvolle Haltung ein und setzen verschiedene konkrete Techniken, wie z. B. das Stellen von offenen Fragen und reflektierendes Zuhören in den Gesprächen ein.
Sachwalterschaft (er)leben. Ein Aufhebungsprozess in Umbruchszeiten
Teresa Wintersteller
Gegenstand dieser Fallstudie ist der Aufhebungsprozess einer Sachwalterschaft / Erwachsenenvertretung aus Sicht eines Betroffenen im Kontext des Übergangs vom Sachwalterrecht zum 2. Erwachsenenschutzgesetz. Ausgehend von der Gesetzesgenese und aktuellen Problemfeldern im Erwachsenenschutz werden Erlebnisse, Herausforderungen und Unterstützungsmomente des Betroffenen und einer Bezugsperson skizziert. Die Studie zieht unter anderem den Schluss, dass durch die neue Gesetzgebung einige Aspekte für Betroffene verbessert wurden, diese jedoch weiterhin Benachteiligungen erfahren und administrative und rechtliche Hürden in Aufhebungsprozessen meistern müssen. Soziale Arbeit kann zur Vermittlung gesetzlicher Bedingungen beitragen und damit einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von Vertretenen leisten.
Anmeldung
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen bitten wir Sie, sich anzumelden.
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