Bildeinheiten, die als „Wörter“ fungieren, reiht Hil de Gard zu Sequenzen einer ungewöhn-lichen, internationalen Geschichte des Alltags, sie operiert vor allem mit Zeichen, die auf ihre konkrete Ausformung hin überprüft werden. Mit Hil de Gard fängt man noch einmal von vorne an.
Was sich normalerweise dekorativ auf Tischtüchern mustert, nimmt Hil de Gard zum Anlass für eine breit angelegte Fragestellung zum Thema Raster. Dabei wird jede Zeichnung zum Rasterkreuzverhör. Wie es dem Schriftsteller auf der sprachlichen Ebene um die Positionierung aktueller Wortbedeutungen geht, geht der Künstlerin Hil de Gard auf der visuellen Ebene um die Frage, wie die Zeichen im sozialen Raum entstehen. Strich-männchen als Flaggenzeichen sind wie Morsedaten nebeneinandergesetzt zu formalen Einheiten. Sprichwörtlichkeit, Sprachwirklichkeit, Zeichenhaftigkeit – tatsächlich definiert die Künstlerin täglich ein Leben mit neuen Bezeichnungen und entfaltet Worte wie Fächer.
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