Aus neu macht alt – Retro-Möbel erobern deutsche Wohnungen

Die eigene Wohnung ist seit jeher nicht nur der wichtigste Rückzugsort von Menschen, sondern auch stets ein Symbol für den eigenen Status. Schon seit dem 13. Jahrhundert gab es meist einen besonders ausgestatteten Raum in der Wohnung, der nicht nur Hauptaufenthaltsort war, sondern auch insbesondere der Repräsentation diente.

In der sogenannten Stube zeigten die Bewohner mit ausgewählten, teuren Möbeln ihren Wohlstand. Nicht selten handelte es sich bei den Möbeln um Erbstücke, die einen hohen finanziellen Wert hatten und bis in die 1960er Jahre zum wertvollsten materiellen Besitz gehörten.

In den folgenden Jahrzehnten waren dann eher funktionelle Möbel mit hohem Plastikanteil in den Wohnungen anzufinden. Insbesondere die Zeit des Bauhaus-Stils und das Motto „form follows function“ sorgten für eine Vereinheitlichung der Möbel. Zudem bescherte der Aufstieg der SB-Möbelgiganten einen Preisverfall und massentaugliche, einfach zu produzierende Möbel zogen in die meisten Wohnungen ein. Repräsentative Möbel waren plötzlich einem kleineren, besser betuchtem Kreis vorenthalten.

Wenn die Funktion wieder der Form folgt

Seit einigen Jahren ist jedoch ein Gegentrend zu erkennen. Immer weniger Menschen sind dazu bereit, sich das immer gleiche millionenfach produzierte Bücherregal in die Wohnung zu stellen. Sie suchen nach Möglichkeiten, ihre Individualität zu unterstreichen und ihre Wohnungen wieder zu einer Verkörperung des eigenen Anspruchs zu machen. Daher setzen viele Käufer auf Retro-Möbel.

Bei Retro-Möbeln besinnen sich Designer wieder auf den repräsentativen Charakter der Stücke. Hochwertige Materialien, außergewöhnliche, aufwändige Designs und zeitlose Formen machen Retro-Möbeln zu absoluten Hinguckern. Es ist kein Zufall, dass TV-Sendungen wie „Bares für Rares“ derart erfolgreich sind. Der Bedarf nach Retro-Möbel ist groß.

Unendliche Kombinationsmöglichkeiten

Häufig setzen Käufer von Retro-Möbel auf gut ausgewählte Einzelstücke, die sich von zeitgemäßen Möbeldesigns deutlich abheben und so ein optischer Fixpunkt in einer Wohnung werden. Nicht selten besitzen auch neue Retro-Möbel einen immateriellen Wert, da die Käufer mit diesen (Kindheits-)Erinnerungen verbinden und sich so ein Stück Vergangenheit in die eigene Wohnung holen.

Dank unterschiedlicher Materialien, außergewöhnlichen Formen und Verzierungen finden sich für jeden Geschmack die passenden Retro-Möbel. Nicht selten verbinden Retro-Möbel-Anbieter zeitlose Designs mit aktuellem Zeitgeist. Da kommt ein klassischer Herrendiener in strahlendem Pink oder ein antiker Beistelltisch in leuchtendem Blau, den Kombinationsmöglichkeiten werden keine Grenzen gesetzt.

Die Nachfrage zeigt: Retro-Möbel sind kein Hype, sondern werden in immer mehr Wohnungen fester Bestandteil der Einrichtung und sorgen dafür, dass Wohnungen endlich wieder Ausdruck des eigenen Lebensgefühls werden.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.