Bagger auf dem "Zieselfeld"
Es sah schon beinahe zu gut für die putzigen Nagetiere in Stammersdorf aus. Die Politik schien sich damit abzufinden, dass das geplante Monsterbauprojekt in Stammersdorf nicht zu Lasten einer akut bedrohten Art durchzuboxen ist. Doch manchmal kommt es anders als man denkt.
Als ich gestern, dem 06.03.2014, wieder einmal meinem geliebten Hobby, nämlich der Naturfotografie nachgehen wollte, staunte ich nicht schlecht. Auf dem Weg Richtung Marchfeldkanal, der mich zwangsweise am vielzitierten Zieselfeld vorbeiführt, herrschte ungewohnte Betriebsamkeit. Meine Aufmerksamkeit wurde als erstes auf ein Fahrzeug gelenkt, dass ich (als ahnungsloser Passant) am ehesten mit einem Tankfahrzeug oder ähnlichem assoziert hätte. Spannend dachte ich mir, was so ein Fahrzeug wohl hier verloren hat? Den Reifenspuren im Feld zufolge, dürfte sich dieses Ungetüm wohl vor nicht allzulanger Zeit noch im Zieselfeld befunden haben, was meinem Wissensstand zufolge eigentlich nicht sein dürfte. Nun vielleicht irre ich mich ja auch. Noch größer wurde meine Verwunderung dann allerdings, als ich mich weiter Richtung Marchfeldkanal bewegte. Dort war in der Wiese ein Bagger anzutreffen der seine "Arbeit" verrichtete. Nun bin ich leider weder ein ausgebildeter Bauarbeiter noch ein Jurist, merkwürdig fand ich dies schon, da ich das Thema Naturschutz doch als sehr wichtig empfinde. Spannend wurde es dann, als ich mich erdreistete die Vorgänge fotografisch zu dokumentieren. Da wurde ich barsch nach meinem Namen gefragt und was ich hier machen würde. Die Antwort, dass ich mich auf einem, nicht abgesperrten, öffentlichen Weg per pedes fortbewegen würde, war offenbar nicht allzu befriedigend.
Nicht abgesprochene Vorgehensweise
Nun war ich doch etwas neugierig, was denn da vor sich ging. Dem wunderbaren Internet sei es gedankt, dass ich schließlich an Informationen gelangte. Nicht nur mir kam dieser Aufmarsch an Gerätschaften seltsam vor. Nach einigen Rückfragen stellte sich heraus, dass es sich bei den Tätigkeiten um das Ausheben von sogenannten Schürfgruben, zwecks Messung des Grundwasserspiegels, handelt. Aus berufenem Munde war jedoch zu erfahren, dass dies erst für April geplant war. Weiters befanden sich die Fahrzeuge zu weit innerhalb der Vegetation und als Tüpfelchen auf dem sprichwörtlichen "i" darf eine derartige Aktion nur unter ökologischer Aufsicht stattfinden. Meine persönliche Meinung ist, dass hier wiedereinmal einiges "schiefgelaufen" ist, da offenbar auch die MA22 nicht informiert war. Ob dieses Versäumnis tatsächlich ein Solches war, oder ob es sich um eine gezielte Nacht- und Nebelaktion handelte, entzieht sich meiner Kenntnis. Tatsache ist, dass die Causa "Ziesel in Stammersdorf" noch lange nicht ausgestanden ist und weiterhin für viel Diskussionsstoff sorgen wird.
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