Neue Brücke für die Ziesel
Auf Initiative von Magier Tony Rei soll ein Ziesel-Steg für den Marchfeldkanal gebaut werden.
FLORIDSDORF. Die Ziesel – geschützte Nagetiere – die in Stammersdorf neben dem Heeresspital leben, haben sich von allen bisherigen Versuchen, sie abzusiedeln, relativ unbeeindruckt gezeigt. Abgesiedelt werden sollen sie, weil eine Bauträger-Gruppe rund um die Kabelwerk GmbH ihren bisherigen Lebensraum in Fläche für bis zu 1.000 Wohnungen wandeln will. Naturschützer engagieren sich seit Jahren für die Rechte der Nager, von Seiten der Stadt gibt es die Auflage, dass die geschützten Tiere nicht berührt, verjagt oder gar getötet werden dürfen, sondern sich freiwillig auf die bereitgestellten Ausgleichsflächen begeben sollen.
Hürde Marchfeldkanal
Die größte Hürde zwischen dem derzeitigen und dem von den Bauträgern angestrebten Ziesel-Lebensraum stellt der Marchfeldkanal dar, und genau hier setzt Tony Reis neue Idee an: Eine Konstruktion aus Röhren, die für Menschen nicht begehbar ist, soll den Zieseln die Überquerung erleichtern. Rei ist Obmann der Wiener Naturwacht, der Verein will die Übersiedelung gemeinsam mit der Boku organisieren, dafür sollen auch die Ausgleichsflächen attraktiv aufbereitet werden.
Andere Tierschützer sehen das Unterfangen sehr skeptisch. Lukas Mroz von der IGL Marchfeldkanal glaubt nicht, dass die Ziesel wandern werden: "Das wäre ein Beweis, dass bisherige Maßnahmen nichts gebracht haben und weitere Geldverschwendung." Er befürchtet, dass mit dem Steg andere Aktivitäten verbunden würden: "Nur, wenn man den derzeitigen Lebensraum verwildern lassen würde oder sonst Druck ausübt, werden sich die Ziesel bewegen."
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