Grenzweg/Marchfeldkanal
Rattenplage auf Bauernhof
Floridsdorfer äußern ihre Bedenken aufgrund einer zunehmenden Rattenplage am Grenzweg.
FLORIDSDORF. Die Strecke vom Grenzweg entlang des Marchfeldkanals ist ein beliebter Spazierweg. Auf der Route liegt ein kleiner Bauernhof. Dieser bereitet den Anrainer aktuell Sorgen, da dort seit Dezember eine zunehmende Rattenplage herrscht. "Es ist eine Schande, wie es dort aussieht", meint eine Spaziergängerin. Anfang Dezember hat sie an die dutzend Ratten beobachtet. Sie macht sich große Sorgen um die Gesundheit des Mannes, der am Bauernhof wohnt.
Ein weiterer Nachbar, der seit 30 Jahren am Grenzweg wohnt, dreht hier ebenfalls immer wieder seine Runden. "Vis a vis haben die Leute auch schon Probleme mit den Ratten", erzählt er. Der Floridsdorfer erwähnt, dass die Frau des Mannes vom Bauernhof vor kurzem gestorben ist. "Seit dem, ist da etwas nicht mehr unter Kontrolle. Zuvor hat man dort nie Ungeziefer wie Ratten gesehen", meint der Nachbar und ergänzt, dass es Anfang Jänner schon um die 30 Ratten waren.
"Mir geht es gut"
Beim Lokalaugenschein werden die Sorgen der Anrainer deutlich. Der Bauernhof ist sichtlich in die Jahre gekommen. Die Hausfassade bröckelt, das Dach einer kleinen Scheune ist eingestürzt und Brennholz liegt herum. Das Haus teilen sich drei Eigentümer, die in keinem Verwandtschaftsverhältnis mit dem 90-jährigen Mieter stehen. "Das Objekt gehört eigentlich weg gerissen", meint einer der Eigentümer. Als sie von dem Rattenproblem vor ein paar Wochen erfahren haben wurde umgehend die Firma "Assa" mit der Bekämpfung beauftragt. Zudem versuchen die Eigentümer mit dem Sohn des Mannes, der im Bauernhof wohnt, Kontakt aufzunehmen.
Rechts neben der Eingangstür verstecken sich Hähne in einer kleinen Holzbaracke, während sie laut krähen. Plötzlich huscht eine Ratte vorbei. Nachdem es Minusgrade hat, haben sich die restlichen Ratten versteckt. Der 90-jährige wohnt seit 50 Jahren hier und beschwert sich selber über die vielen Ratten. "Ich habe auch immer Gift gekauft. Aber es kommen immer neue", schildert er.
Rattenbekämpfung
Ratten vermehren sich sehr rasch. Die Weibchen haben eine Wurfzahl von vier bis zwölf Jungen, alle drei bis vier Wochen. "Ratten sind Kulturfolger und kommen überall dort vor, wo leicht Futter zu finden ist", erklärt Martina Billing von der MA 49 (Forst- und Landwirtschaftsbetrieb). Dazu zählen zum Beispiel offenstehende Restmüll- oder Biotonnen, Komposthaufen, Müllsäcke oder herumliegende Essensreste.
Seit 2005 ist die Wiener Rattenverordnung in Kraft. Das heißt, dass Liegenschaftseigentümer verpflichtet sind, gegen Ratten vorbeugend zu handeln und sie zu bekämpfen. "Handelt es sich um Gefahr in Verzug, kann der Magistrat der Stadt Wien Sofortmaßnahmen anordnen", ergänzt Billing. Die MA 40 (Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht) bestätigt, dass der Fall bereits gemeldet wurde. Auch hier beruft man sich auf die Rattenverordnung. Die Maßnahmen sind so lange durchzuführen, bis keine Anzeichen für Rattenbefall feststellbar sind.
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