Richtigstellung eines „Ziesel-Aktivisten“
Als studierter Biologe setze ich mich seit Jahren für Natur- und Artenschutz ein.
Derzeit engagiere ich mich für die Bürgerinitiative „IGL Marchfeldkanal“, die sich für den Schutz der Ziesel beim Heeresspital stark macht.
Die Ziesel sollen einem Bauprojekt weichen und umgesiedelt werden. Ob diese Umsiedlung auch funktioniert, ist äußerst ungewiss.
Uns wird in den Medien oft vorgeworfen, dass wir Egoisten seien, denen es nur um die schöne Aussicht geht.
Deshalb möchte ich hier meine Motivation darlegen.
Ich setze mich für die Ziesel beim Heeresspital ein, weil mir die Vielfalt der Lebensformen am Herzen liegt. Der Verlust der Biodiversität zählt zu den größten ökologischen Katastrophen. Arten sterben meistens nicht durch ein singuläres Ereignis aus – nein, sie sterben deswegen aus, weil ihr Lebensraum immer mehr eingeengt und zerstört wird.
Das Ziesel ist eine vom Aussterben bedrohte Art. Es genießt – zumindest theoretisch – höchsten gesetzlichen Schutz.
Das Artensterben findet nicht nur in Amazonien statt, sondern direkt vor unserer Haustüre, hier und jetzt. Und dagegen müssen wir was unternehmen!
Mediale Schmutzkübelkampagne
Wie gesagt, wird uns in den Medien oft vorgeworfen, es ginge den Anrainern nur um die schöne Aussicht. Das ist aus zwei Gründen falsch:
Erstens geht es den engagierten Anrainern um den Artenschutz und um die Einhaltung geltenden Rechts.
Zweitens sind einige sehr engagierte Aktivisten gar keine Anrainer.
Irritierend ist außerdem, dass in manchen Artikeln über uns hergezogen wird, ohne dass vorher mit einem Vertreter der Bürgerinitiative gesprochen wurde. Auffälligerweise sind sich etliche der negative Berichte in ihrer Wortwahl zum Verwechseln ähnlich.
Ich frage mich: Wird hier eigentlich selbst sorgfältig recherchiert, oder werden da einfach nur die Meldungen einer gut bezahlten PR-Agentur übernommen?
Politisches Engagement offenbar unerwünscht
Oft wird gejammert, dass die Leute politikverdrossen seien und sich zuwenig engagieren. Warum wohl? Wer sich engagiert, wird häufig angegriffen, kritisiert und schlechtgemacht.
Und zwar nicht nur in Floridsdorf, sondern weltweit.
Wir werden uns aber trotzdem weiterhin für den Schutz der Umwelt in unserer unmittelbaren Umgebung einsetzen – auch wenn es so manch einem Politiker lieber wäre, wir würden einfach nur brav arbeiten, Steuern zahlen, konsumieren und den Mund halten.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.ziesel.org
Mag. Erik Pauer
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