LPD Wien
Schwerpunktaktionen im Herbst gegen Pyrotechnik in Floridsdorf
Das Stadtpolizeikommando Floridsdorf führt im November und Dezember Schwerpunktaktionen zur Bekämpfung der missbräuchlichen Verwendung von Pyrotechnik durch.
WIEN/FLORIDSDORF. Aufgrund von Erfahrungswerten aus den letzten Jahren und ersten aktuellen Anrainer-Beschwerden ist davon auszugehen, dass heuer bereits vor dem 31. Dezember Feuerwerkskörper und Böller im dicht besiedelten Gebieten gezündet werden.
"In den vergangenen Jahren haben wir die Erfahrung gemacht, dass meist schon sehr früh mit dem Zünden von Pyrotechnik begonnen wurde", erklärt Oberst Michael Holzgruber vom Stadtpolizeikommando Floridsdorf, "auch heuer haben wir bereits einige Beschwerden erhalten, dass Böller gezündet wurden. Deshalb wollten wir unsere Kräfte nochmals bündeln und mit einer Schwerpunktaktion zielgerichtet dagegen vorgehen." Gerade im Dezember wird die Dichte der Pyrotechnik-Zündungen in den Nachmittags- und Abendstunden immer größer werden.
Beeinträchtigung für die Gesundheit
Besonders störend erweisen sich Böller, die eine gesundheitsschädliche Lautstärke aufweisen können, sowie abgeschossene Knallkörper und Raketen. Dabei können schwere Verletzungen, wie Verbrennungen und sonstige Beeinträchtigungen von Haut, Augen oder Händen und erhebliche Sachschäden, insbesondere durch Brandgefahr, entstehen. Besonders ältere Menschen und Haustiere fühlen sich durch den Lärm belästigt.
Neben der verwaltungsrechtlichen Strafbarkeit können sich in Einzelfällen – etwa bei gezieltem Bewurf von Personen – auch gerichtliche Delikte ergeben. In Österreich ist insbesondere auch der Besitz von pyrotechnischen Artikeln ohne gesetzeskonforme Kennzeichnung verboten.
Maßnahmensetzungen
Das Stadtpolizeikommando Floridsdorf begegnet der Problemstellung mit einer gezielten Schwerpunktsetzung – intern bezeichnet als „Einsatzkonzept PYRO 1210“. Es werden dabei wiederkehrend Einsatzteams aus den Floridsdorfer Polizeiinspektionen – teils uniformiert, teils in Zivilkleidung – im öffentlichen Raum unterwegs sein und bei Pyrotechnikgesetz-Übertretungen einschreiten.
"Die Schwerpunktteams kontrollieren verdächtig wirkende Personen. Sollten diese Pyrotechnik mit sich führen, kommt es auch zur Anzeige", so Holzgruber. Begleitet werden die Einsatzteams durch „Schnellrichter“ des Polizeikommissariats, die im Zuge eines abgekürzten Verfahrens Verwaltungsstrafen gleich vor Ort verhängen können. Vorschriftswidrig besessene Feuerwerksartikel werden von den Exekutivbediensteten beschlagnahmt.
Einschreiten werden die Einsatzteams vor allem an jenen Örtlichkeiten, die sich auch bisher als „Hotspots“ der Pyrotechnik gezeigt haben: in der Wohnanlage Dr.-Franz-Koch-Hof („Mitterhofer-Bau“), in der Großfeldsiedlung, im Karl-Seitz-Hof und in weiteren Großbauten sowie im Umfeld des Bahnhofs Floridsdorf. Die mobilen Teams werden aber auch auf aktuelle Beschwerdehäufungen reagieren und andere Freibereiche bestreifen. "Bemerkt man in der eigenen Nachbarschaft das Zünden von Pyrotechnik, ist es am besten 133 zu wählen. Häufen sich diese Vorfälle kann man sich auch an die örtliche Polizeiinspektion wenden", erklärt Holzgruber.
Verbot von Pyrotechnik-Einführung
Neben der unmittelbaren Verwendung steht aber auch die „Einfuhr“ von illegaler Pyrotechnik aus Nachbarstaaten im Fokus der Floridsdorfer Polizeikräfte: An den wichtigsten Einfallstraßen, wie etwa der Brünner oder Prager Straße, in das Stadtgebiet wird es zu Fahrzeugkontrollen kommen, im Umfeld von relevanten Reisezügen werden am Bahnhof Floridsdorf Personenkontrollen durchgeführt.
Am Bahnhof in Floridsdorf war man bereits bei der ersten Schwerpunktkontrolle erfolgreich, weiß Holzgruber: "Ein junger Mann wurde mit einem Rucksack voller Pyrotechnik aus Tschechien aufgegriffen." Er wurde angezeigt.
Polizeihunde im Einsatz
Schwerpunktmaßnahmen im Zusammenhang mit der Thematik Pyrotechnik setzen auch die überörtlichen Einsatzkräfte der Bereitschaftseinheit und der Polizeidiensthundeeinheit – und dies auch in Floridsdorf.
Zur präventiven Verhinderung von Übertretungen werden die Floridsdorfer Exekutivbediensteten – im Besonderen die "Grätzlpolizisten" – auf die Gefahren und die Strafbarkeit des Pyrotechnik-Missbrauchs hinweisen. Weiters wird über einen Aushang auf die Kategorisierungen/Verbote von Pyrotechnik in möglichst vielen Stiegenhäusern von Großbauten angestrebt.
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