Zieselsteg wird errichtet
- Holz, Bambus und Kunststoff sind die verwendeten Materialien des Zieselstegs über den Marchfeldkanal. Tony Rei und Wendy Night sehen bei der Errichtung genau zu.
- hochgeladen von Sabine Krammer
Eine eigene Röhrenbrücke soll die Wanderung der Ziesel begünstigen.
FLORIDSDORF. Es ist eine aufwändige Konstruktion, die in diesen Tagen über den Marchfeldkanal beim Heeresspital in Stammersdorf gebaut wird: Ein Zieselsteg soll den geschützten Nagetieren die Wanderung zur Ausgleichsfläche auf der anderen Seite schmackhaft. Auf der von den Zieseln zurzeit genutzten Fläche wollen die Bauträgern Kabelwerk GmbH und Donaucity 950 Wohnungen errichten. Trotz vorangegangenen Querelen zwischen den Bauträgern und der Wiener Naturwacht um Obmann Magier Tony Rei hat man in diesem Steg eine gemeinsame Lösung gefunden. Rei: „Wir wollen das Bauprojekt nicht verhindern, aber die Naturschutzgesetzt müssen eingehalten und die Ziesel geschützt werden.“
Holzsteg mit acht Röhren
Der Zieselsteg wird auf einer Breite von drei Metern acht verzweigte Röhren für eine natürliche, unterirdische Wanderung der Ziesel und eine begrünte Oberfläche für die Übertagwanderung besitzen. Die Holzkonstruktion steht auf einem soliden Betonfundament. Die Rohre sind aus Bambus und Kunststoff gefertigt. Der Eingang der sieben Zentimeter Durchmesser-Röhren ist im Zieselareal, der Ausgang in der Ausgleichsfläche. Die beidseitigen Fußwege werden dadurch zu einem „Walk over“. Ein Zaun schützt den Übergang vor dem Betreten durch Menschen und größere Tiere. Die Kosten von 70.000 Euro tragen die Bauträger und werden nicht von Steuergeldern finanziert.
Ausgleichsfläche nicht optimal
In ein bis zwei Wochen wird der Zieselsteg fertig errichtet sein. Zu dieser Zeit fängt auch die natürliche Wanderzeit der Ziesel an. Allerdings ist die Ausgleichsfläche nicht optimal vorbereitet. Rei: „Die Fläche müsste man pflügen, eggen und Gras aussehen. Leckerlis wie angebaute Karotten würden den Wandertrieb der Ziesel unterstützen.“ Weil im westlichen Teil des Areals nur mehr wenige Ziesel angesiedelt sind, hofft man von Seiten der Bauträger auf eine erfolgreiche Wanderung und einer ersten Teilbaubewilligung mit Ende 2015. Die ersten Bauarbeiten könnten dann 2016 erfolgen.
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