Leopoldine Rauscher aus Jedenspeigen
Wegbereiterin für ein gesundes Leben in der Gemeinde

Leopoldine Rauscher war im Frühjahr 2024 dabei, als die höchste Auszeichnung an die Gesunden Gemeinden, nämlich die Plakette in Gold, verliehen wurde. | Foto: Martin Mathes
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  • Leopoldine Rauscher war im Frühjahr 2024 dabei, als die höchste Auszeichnung an die Gesunden Gemeinden, nämlich die Plakette in Gold, verliehen wurde.
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Es gibt Menschen, da möchte man meinen, dass deren Tage mehr als 24 Stunden haben. So viele Projekte und Ideen werden von ihnen umgesetzt. Zu diesen Menschen gehört auch die Jedenspeigenerin Leopoldine Rauscher, die sich schon fast ihr gesamtes Leben lang für die Gesundheit anderer Menschen einsetzt - und ganz nebenbei noch viele weitere Interessen hat.

JEDENSPEIGEN. Leopoldine Rauscher ist als jüngstes von fünf Kindern in einen landwirtschaftlichen Betrieb in Drösing hineingeboren worden. Schon früh hat sie gelernt, mitanzupacken und was es heißt, aufeinander achtzugeben. Viel Zeit hat sie bei ihren Großeltern verbracht, die sie schon als junges Mädchen an ihrem großen Erfahrungsschatz teilhaben ließen. Später waren es ihre Schwiegereltern, besonders die Schwiegermutter, von der sie fürs Leben lernen durfte.
Diese Erfahrungen in der Kindheit und Jugend waren es wahrscheinlich auch, die Leopoldine Rauscher einen sozialen Beruf erlernen ließen, nämlich den der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege. Dieser Beruf, aber auch die Erfahrungen mit der komplementären Medizin, die sie durch chronische gesundheitliche Probleme ihres Sohnes kennen- und schätzen gelernt hatte, prägten ihren beruflichen Werdegang maßgeblich. 

"Ich wollte immer Neues erlernen"

Vier Jahre lang. Das war die Dauer, die es Leopoldine Rauscher in einem Beruf hielt. Nicht, weil es ihr nicht gefiel, sondern weil sie immer Neues dazulernen wollte:

"Ich habe in der Hauskrankenpflege, im Landespflegeheim, in einem Herzkatheterlabor oder auch als Assistenz in einer gynäkologischen Praxis gearbeitet. Das alles hat mir große Freude bereitet. Es waren sehr schöne Zeiten, in denen ich unglaublich viel gelernt habe."

Nebenbei baute Rauscher ihre Selbstständigkeit auf. Sie setzte dabei auch komplementäre Methoden ein, also Methoden, die die schulmedizinischen Maßnahmen zusätzlich unterstützen können. Ernährungsberatung, Therapeutic Touch, Reiki und ganz besonders Beckenbodentraining sind für die Gesundheitsexpertin ihre Mittel der Wahl, um Menschen in ihrer Gesundheitsförderung zu unterstützen. Das Training mit dem Endotrainer für den Beckenboden, das Rauscher bei der Gynäkologin Maria Hengstberger kennenlernen durfte, bietet sie bis heute in ihrer Praxis in Jedenspeigen und auf Seminaren an. 

Gesunde Gemeinde

"Nur" ihren Klientinnen und Klienten zu dienen, das reichte Rauscher auf die Dauer nicht. Sie wollte mehr. Sie wollte die Gesundheit in die Gemeinde bringen, wollte die Gesundheit und damit die Lebensfreunde und Leistungsfähigkeit der Jedenspeigener fördern. Gemeinsam mit einem motivierten Team rief Rauscher "Vital durch das Dorf" ins Leben, eine Art Spaziergang, bei dem der Fokus auf motorische, kognitive und körperliche Fähigkeiten gelegt wurde, die es braucht, um einen Beruf oder ein Hobby ausüben zu können. Bis ins Jahr 2014 wurde die Gesundheitsförderung als private Initiative geführt, 2014 wurde dann die "Gesunde Gemeinde" ins Leben gerufen, bei der Leopoldine Rauscher als Arbeitskreisleitung gemeinsam mit ihrem Kernteam von Anfang an dabei war. 
2018 ergriff Rauscher die Gelegenheit und nahm beim Pilotlehrgang an der Donau Uni Krems zur Regionalen Gesundheitskoordinatorin teil, einer Ebene zwischen der Arbeitskreisleitung und der Regionalberaterin.

"Meine Zeit war damals zwar sehr knapp, aber ich wollte die Möglichkeit nutzen, denn ich habe es als große Chance für die Gemeinde gesehen. Als Regionale Koordinatorin hatte ich die Möglichkeit, ein Gesamtgesundheitskonzept für die Gemeinde zu entwickeln, das dann im Gemeinderat diskutiert wurde. Das Ziel dahinter war, in Jedenspeigen ein Umfeld zu schaffen, in dem Gesundheitsförderung für alle möglich ist."

Dem Wesentlichen widmen

Der Vertrag der Regionalen Gesundheitskoordinatorin lief 2023 aus. Zu diesem Zeitpunkt entschied Leopoldine Rauscher, sich komplett aus der Gesunden Gemeinde, deren Arbeitskreisleitung im 2019 Roland Sperk übernommen hatte, zurückzuziehen:

"Ich wollte nicht mehr ehrenamtlich weitermachen, ich bin mittlerweile überzeugt, dass die Leitung und Koordination eines solchen Projektes nicht auf einem reinen Ehrenamt aufgebaut werden sollte, weil sehr viel Zeit und Energie in diese Tätigkeit investiert wird. Ich widme mich seit diesem Jahr ganz meiner Selbstständigkeit und genieße das in vollen Zügen."

Der Rückzug aus der Gesunden Gemeinde ist auch ein Stück weit ein Rückzug aus der Öffentlichkeit:

"Die Arbeit in der Gemeinde hat nicht nur Sonnenseiten. Vieles, was wir umgesetzt haben, war erfolgreich, vieles aber auch nicht. Und es gibt immer wieder Neider, die Unwahrheiten verbreitet haben, ja sogar übergriffige Bewertungen im Internet abgegeben haben. Aber man wächst auch an solchen Menschen."

Ihrer Liebe und ihrer Leidenschaft für die Gesundheitsförderung bleibt Rauscher weiterhin treu. In ihrer Praxis wird sie weiterhin für alle ihre Klienten da sein und immer einen achtsamen Blick für ein gesundes Leben haben. Gemeinsam mit ihrem Mann, der ihr in all den Jahren immer als große Unterstützung zur Seite stand, vermietet sie außerdem - seit vielen Jahren schon - Privatzimmer und auch als Kellergassenführerin am Sierndorfer Kellerberg gibt sie ihr Wissen gerne weiter. Langeweile wird also auch in den kommenden Jahren bei Leopoldine Rauscher keine aufkommen.

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