Erinnerungen
20 Jahre 9/11 - die Anschläge
Der Anschlag auf das World Trade Center jährte sich zum 20. Mal. Wie es damals die Gänserndorfer erfuhren.
BEZIRK GÄNSERNDORF. Es ist der 11. September 2001. 8.46 Uhr in New York, 14.46 Uhr bei uns. Ein Flugzeug, von Terroristen entführt, rast in einen Turm des World Trade Centers. 17 Minuten später sehen Millionen Menschen auf der ganzen Welt live, wie ein zweites Flugzeug in das World Trade Center gesteuert wird. Schlussendlich fällt das Gebäude in sich zusammen. 2.996 Menschen sterben.
Ein drittes Flugzeug stürzt ins Pentagon und eine vierte Maschine wird in der Nähe der Stadt Pittsburgh abgefangen. Ihr Ziel war offenbar das Weiße Haus in Washington.
Es sind Momente wie diese, die man ein Leben lang nicht vergisst. Am 11. September vor 20 Jahren, hat sich unsere Vorstellung von Terrorismus verändert. Für immer.
Und auch im Bezirk Gänserndorf ist der Moment, der 20 Jahre zurück liegt, noch immer in Erinnerung.
In den Krieg ziehen
"Ich dachte es ist ein schlechter Scherz. Flugzeug im Hochhaus. Das geht doch gar nicht." Bezirksblätter-Redakteurin Karina Seidl war gerade zu einem Auslandsjahr nach Schweden aufgebrochen als dieser September-Tag die Welt veränderte. "Wir wohnten in einem Studentenheim gemeinsam mit Deutschen, Italienern, Spaniern, Franzosen und Amerikanern", erinnert sich die Gänserndorferin an die unterschiedlichen Reaktionen der jeweiligen Regierungen: "Während die Nato-Partner-Länder ihren Studierenden Briefe zuschickten, sie sollten sich mit den USA solidarisch zeigen, haben wir Österreicher nichts bekommen." Als neutrale Staatsangehörige war auch die Idee, dass unsere Landsleute in den Krieg ziehen könnten, nicht gegeben. "Bei den anderen im Haus war das aber eine ganz reale Befürchtung. Vor allem bei den US-Amerikanern merkte man in den kommenden Wochen eine Veränderung. Vieles der Leichtigkeit, mit der man so ein Abenteuer 'Auslandssemester' beginnt, war verflogen."
Wie ein Science-Fiction-Film
Der Lasseer Künstler Gottfried Laf Wurm - er feierte übrigens am Samstag seinen 75. Geburtstag - erlebte 9/11 mit Entsetzen. "Als ich zufällig den Fernseher aufdrehte, sah ich die Szenerie der explodierenden Türme und glaubte an einen Science-Fiction-Film. Dass die Realität so unvorstellbare Szenarien übertrumpfen kann, hätte ich mir nie träumen lassen", betont Laf Wurm.
Profitänzerin und Buchautorin Kathrin Menzinger aus Franzensdorf war zum Zeitpunkt des Anschlages noch ein Teenager. "Wir waren an diesem Tag zuhause und haben gemeinsam die Nachrichten verfolgt. Ich war erschüttert. Zum ersten Mal in meinem Leben realisierte ich Terrorismus. Vor einigen Jahren war ich dann erstmals in New York und habe das ,9/11 Memorial Museum' besucht. Es war so unfassbar berührend wie viele Besucher dort waren - es hat mich zum Weinen gebracht."
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