700.000 Gurken landeten im Abfall
Woher er kommt, weiß man nicht. Aber der EHEC-Keim hat eine verheerende Wirkung auf die Landwirtschaft.
BEZIRK. Täglich prasseln neue, oft widersprüchliche, Informationen zum EHEC-Keim auf die Bevölkerung ein. Zur Zeit werden Sprossen für die Misere veranwortlich gemacht. Die Reaktion der Konsumenten ist eindeutig: Es werden keine Gurken gekauft. Absatzeinbußen machen sich bei Gurken, Paprika und Salat stark bemerkbar.
Gurken entsorgt
Gerald König, Vorstand der Landwirtschaftlichen Gemüse- und Obstverwertungsgesellschaft (LGV) in Raasdorf – der größten österreichische Gemüseerzeugungs-Organisation, musste Mittwoch vergangene Woche 200.000 Gurken entsorgen. Freitags folgten 500.000 weitere. „Dabei genügen ein paar hygienische Maßnahmen, wie sich die Hände zu waschen und die Gurke zu schälen, zum Schutz völlig aus. Der EHEC-Keim wird über die Haut übertragen,“ gibt Gerald König Entwarnung.
Bezirksbauernkammer-Chef Manfred Zörnpfenning pflichtet dem bei. Österreich verfügt über eines der strengsten Lebensmittelgesetze weltweit. Das Gemüse muss demnach ein engmaschiges Kontrollnetz durchlaufen, bevor es in den Handel kommt. Eine der Meldungen der letzten Tage setzte vor allem die Bio-Produzenten unter Druck. Gerhard Zoubek vom Bio-Hof Adamah reagierte rasch auf den medialen Druck. Via E-mail-Aussendung und als Beilage im „Adamah-Kisterl“ informierten er seine Kunden. Sicherlich auch durch die aktive Kommunikationspolitik konnte ein Absatzeinbruch verhindert werden. „Wir beliefern keinen anonymen Markt, sondern wir kennen unsere Kunden. Und unsere Kunden kennen uns,“ verrät Zoubek.
Ab-Hof-Verkauf
Auch auf dem konventionellen Gemüsesektor stehen Ab-Hof-Verkäufer besser da, denn hier wurden ebenfalls keine Umsatzeinbußen gemeldet. Derzeit scheint der persönliche Kontakt, die beste vertrauensbildende Maßnahme zu sein. Karina Seidl
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