Abriss-Alarm in Zwerndorf
Nach einer anonymen Anzeige herrscht Aufregung bei den Bungalowbewohnern an den Teichen.
ZWERNDORF.ZWERNDORF. Sechs Personen wurde mit Anzeige gedroht, darunter dem Bürgermeister der Gemeinde Weiden persönlich, Franz Neduchal. Damit ist die Teichsiedlung in der kleinen Katastralgemeinde Zwerndorf ins Visier der Behörde geraten.
Vor mehreren Jahrzehnten begann hier die Bautätigkeit. Kleine Wochenendhäuschen wurden rund um die zwei Teiche errichtet, die Bungalows wurden nach und nach zu festen Wohnhäusern erweitert, ausgestattet mit Kaminen, Sauna, Whirlpool und Baumhaus mit Stockhauscharakter.
Was gemeindeintern ein offenes Geheimnis war, ist mit der Anzeige nun auch beim Land NÖ bekannt geworden: Den Bauverhandlungen fehlt die rechtliche Grundlage, denn die Flächen um die Teiche sind nicht als Bauland gewidmet.
Neduchal bestätigt die anonyme Anzeige und gibt zu: "Ja, hier wurden schon vor Jahrzehnten Fehler gemacht", will aber weiter keine Stellungnahme abgeben.
Widersprüchliche Rechtslage
"Eine Raumplanerin ist bereits tätig geworden, auch Vertreter des Landes NÖ waren jetzt bei uns, aber niemand hat uns gesagt, wie es weitergeht", erzählt einer der Teich-Siedler.
Laut Bezirkshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Merkatz scheint die Rechtslage in diesem Fall nicht eindeutig zu sein. "Anlassumwidmungen im Nachhinein sind nicht üblich, andererseits kann aber eine Baubewilligung nach verstrichener Einspruchsfrist nicht mehr aufgehoben werden." Die letzte Entscheidung in punkto Umwidmung trifft das Land, einen etwaigen Abbruchbescheid müsste die Gemeinde erstellen. "Das will aber niemand, wir werden hoffentlich eine Lösung finden", hofft der Zwerndorfer Bungalow-Besitzer auf einen Konsens.
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