Adler fliegen auf die Au
Starker Aufwind für den weltweit bedrohten Kaiseradler: 16 Jungvögel in Österreich
Zwei Kaiseradlerjunge mit GPS Sender ausgestattet - Vorjahres Jungvögel mit Sender bereits 10.000 km zurückgelegt
Elf Kaiseradler-Paare haben derzeit ein wachsames Auge auf insgesamt 16 weißbraun beflaumte Schützlinge. Zehn Jungvögel sind in unserem Bezirk zuhause. Bei Hohenau warten drei Kaiseradler-Küken auf die zweite österreichische Kaiseradlerbesenderung. Die im Vorjahr erstmalig von BirdLife-Experten mit Sender ausgestatteten Jungvö"gel „Alex“ und „Michi“ dokumentieren bereits 10.000 zurückgelegte Flugkilometer. Wir haben einen sensationellen Bruterfolg“, freut sich Gábor Wichmann, Greifvogelexperte bei BirdLife Österreich. Die Schutzbemühungen der Vogelschutzorganisation mit der Vermeidung von Störung in Horstnähe zeigen Wirkung. Jetzt muss nur noch der Horst-Baum auch Gewitterstürmen standhalten.
Besenderung und Beringung
Seit fünf Jahren kommt ein und dasselbe Kaiseradlerpaar in das Revier bei Hohenau zum Brüten. Im Vorjahr zog es zwei Junge auf. Heuer gelang die für ein Kaiseradlerpaar maximale Aufzucht von drei Jungvögeln: „Jan und „Luis“, die beiden kräftigeren Brüder von „Alex“, sind jetzt ebenfalls beringt und mit einem GPS-Empfänger ausgestattet. Wie ein Rucksack wird der Sender den jungen Kaiseradlern mit größter Vorsicht umgehängt und angepasst. Die Besenderung erfordert viel Erfahrung auf diesem Gebiet und wird alljährlich in einer Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum von Greifvogelexpertin, Anita Gamauf durchgeführt.
Eine kleine Solarzelle versorgt den Sender mit Strom und sendet so per SMS punktgenau die Standortdaten an unsere Projektmitarbeiter“, erklärt Wichmann den Vorteil des Senders. Die Besenderung von Jungvögeln in Niederösterreich hilft einerseits das Verhalten von Jung-Adlern über Jahre hinweg zu beobachten und andererseits die Nutzung des Lebensraums besser zu verstehen. Fälle von Wilderei an besenderten Kaiseradlern können somit rasch und ziemlich genau nachverfolgt werden.
Während das bei Hohenau geschlüpfte Weibchen „Alex“ zunächst weite Erkundungsflüge in Zentral- und Osteuropa unternommen hatte, ist es jetzt etwas ruhiger und sesshafter geworden. Dabei hat es ihm der ungarische Teil des Nationalparks Neusiedlersee-Seewinkel besonders angetan - dorthin kehrt sie bisher immer wieder zurück.
„Michi“, der im Auwald des Nationalpark Donau-Auen geschlüpfter Kaiseradler hingegen verhielt sich anfangs eher vorsichtig, bis er mutig entlang der Donau von einem Naturschutzgebiet zum andern bis nach Serbien flog.
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