Brösel an der Spitze des MAREV
MARCHFELD. In der Kleinregion Marchfeld (MAREV) stehen Neuwahlen an, damit könnte Lassees Bürgermeister Karl Grammanitsch seine Funktion als Obmann verlieren. Denn in einigen Gemeinden wird bereits laut über einen Wechsel nachgedacht, sind doch die 23 Gemeinden zwar eine regionale Einheit, politisch jedoch zweigeteilt: Deutsch-Wagram, Marchegg und die vielen kleinen ÖVP-dominierten Bauerngemeinden auf der einen Seite, die SPÖ-Gemeinden Strasshof, Gänserndorf, Groß-Enzersdorf und einige kleine "rote Flecken" im schwarzen Marchfeld auf der anderen Seite.
SP-Bürgermeister Andreas Zabadal spricht sich für Veränderungen an der Spitze aus: "Sinnvoll wäre ein periodischer Wechsel, um der politischen Situation der Region gerecht zu werden." Auch für einen ehrenamtlichen statt eines Bürgermeister-Obmanns könnte sich Zabadal erwärmen: "In der Region Carnuntum funktioniert das sehr gut."
Mitte November wird eine Vollversammlung des MAREV stattfinden, der Vorstand wird einen Wahlvorschlag erarbeiten. Offen ist auch, ob alle Gemeinden Mitglied der Kleinregion bleiben werden. "Ich denke, die 23 Bürgermeister deklarieren sich alle für den MAREV. Aber bringen alle ihre Meinung im Gemeinderat durch?", fragt Zabadal. Denn aus Groß-Enzersdorf und Gänserndorf wird Kritik laut, ob die erbrachten Leistungen die Kosten rechtfertigen. Pro Einwohner werden 2 Euro Marev- und 1 Euro Leader-Betrag gezahlt - allein aus den beiden Städten kommen jährlich über 60.000 Euro in den Topf.
Karl Grammanitsch betont einmal mehr die Bedeutung des MAREV: "Wir müssen miteinander statt gegeneinander arbeiten. Dann gewinnt die ganze Region Marchfeld."
Ulrike Potmesil
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