Biber in Not gerettet
ZWERNDORF. "Zwei Tage habe ich herumtelefoniert, WWF, Tierarzt, Gut Aiderbichl, Jäger - keiner wollte helfen". Hans-Wolfgang Forstner brauchte einen langen Atem, um einen schwer verletzten Biber zu retten. Dass dies gelungen ist und der Biber mittlerweile wieder in den Marchauen schwimmt, hat er burgenländischen Tierärzten zu verdanken.
Bei einem Spaziergang hatte sein Rehpinscher Niki den verletzten Biber bei Zerndorf, nahe der Mündung des Weidenbachs in die March, aufgespürt: "Er hat an beiden Seiten offene Wunden gehabt, ich vermute, von den Gittern, die am Fuß des Damms zum Schutz gegen Biberbauten angebracht sind", erzählt Forstner.
Erst über die Bundesleitstelle der Österreichischen Tierrettung in Salzburg bekam er Unterstüztung von Otto Bierbaum, von der Landesleitung Burgenland. Der Biber konnte nach mehreren Versuchen Tage später eingefangen werden. Bei der Tierrettung ist man verwundert über das fehlende Engagement: "In der Tierklinik Deutsch-Wagram meinte Tierarzt Josef Zoher, wir sollen nach Parndorf fahren. Ein Biber, der sich fangen ließe, würde sowieso krepieren."
Also fuhr man mit dem verletzten Tier ins Burgenland. In der Tierklinik Parndorf wurde der Biber unter Narkose verarztet und nach zwei Tagen in seinem Heimatrevier wieder ausgesetzt.
Auch Forstner ärgert sich: "Wer trägt die Kosten? Der Aufwand von Tierrettung und Tierspital beläuft sich auf 500 Euro. Wo ist der WWF, der angeblich die Neuansiedelung der Biber veranlasste?" Mehr Fotos zur Biberrettung: www.meinbezirk.at
Ulrike Potmesil
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