WWF-Auenreservat in Zwerndorf
Ein Brutfloß für die Flussseeschwalbe

Foto: J. Bohdal Naturfotografie
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Die letzte Brutkolonie der Flussseeschwalbe im Osten Österreichs befindet sich in der Nähe des WWF-Auenreservats Marchegg in Zwerndorf. Inmitten eines Baggerteichs nahe der Siedlung Sandparz bietet ein künstliches Brutfloß einen geschützten Brutplatz, um die bedrohte Flussseeschwalbe an der March vor dem Aussterben zu bewahren.

MARCHEGG. WWF Österreich und Forstverwaltung Baumgarten bauten das Floß im Rahmen des durch den Biodiversitätsfonds des Klimaschutzministeriums geförderten Projekts „Artenhotspot Auenreservat Marchegg“.

„Mit dem Bau von Brutflößen an der March wollen wir den Flussseeschwalben in Niederösterreich das Überleben sichern”,

sagt Projektleiter Michael Stelzhammer vom WWF. „Wie bieten den Zugvögeln einen sicheren Brutplatz, um die Flussseeschwalbe so als regelmäßigen Brutvogel in den March-Thaya-Auen halten zu können.” Der WWF fordert umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen an der gesamten Fließstrecke der March, um außer den Flussseeschwalben auch zahlreichen weiteren Arten ein Stück ihres natürlichen Lebensraumes zurückzugeben.

„Mit der Umsetzung von Naturschutzprojekten könnten an der March wieder natürliche Brutplätze auf Kiesbänken entstehen. Aber so weit ist es noch nicht – darum ist es so wichtig, das letzte Vorkommen der Flussseeschwalbe in Niederösterreich für die Zukunft zu erhalten”,

sagt Michael Stelzhammer vom WWF.

Foto: Walther Gastinger/WWF

Kein Lebensraum an regulierten Flüssen

An regulierten und kanalisierten Flüssen mit harter Uferverbauung finden die Zugvögel keinen Lebensraum mehr, um brüten zu können. Dabei sind Flussseeschwalben bei ihrem Nistplatz gar nicht wählerisch: Es genügt eine offene Schotterfläche mit guter Rundumsicht, geschützt vor Räubern und anderen Störungen – also idealerweise eine Insel im Fluss. Darum werden auch künstliche Nistplätze, wie das mit Kies bedeckte Brutfloß, von den Flussseeschwalben gerne angenommen: Am Kies der Floßoberfläche können sie ihre Eier sicher ausbrüten und die Jungvögel großziehen. Wichtig ist, dass die Flussseeschwalben beim Brüten nicht gestört werden: Deshalb stellt der WWF Infotafeln auf und verteilt Flyer, um Anrainer der March über das Brutfloß zu informieren.

Foto: A. Vorauer

Vom Aussterben bedroht

Flussseeschwalben waren in Europa einst weit verbreitet: Die weiß bis hellgrauen, schlanken Vögel mit gegabeltem Schwanz und rotem Schnabel lebten nicht nur in Küstennähe, sondern auch im Binnenland entlang von Flüssen wie etwa der Donau, dem Inn oder eben der March.
In Österreich sind Flussseeschwalben heute akut vom Aussterben bedroht: Die Ursachen sind Kraftwerksbauten, Schifffahrt und die Zerstörung der natürlichen Flussdynamik durch die Regulierung der Flüsse – schließlich sind die Vögel beim Brüten auf Kiesbänke und Schotterinseln angewiesen, die aber durch Flussregulierungen fast völlig verschwunden sind.

Foto: Walther Gastinger/WWF

Brutfloß für die Flussseeschwalbe

Aktuell brüten in Österreich nur noch drei Kolonien der Flussseeschwalben: am Rhein in Vorarlberg, am unteren Inn in Oberösterreich an der bayrischen Grenze und eben in Zwerndorf an der March – in Niederösterreich galten die Zugvögel in den 1990er-Jahren bereits als ausgestorben.
Das selbstgebaute Brutfloß ist aus Holz und rund 4 x 4 Meter groß, seine Oberfläche ist mit Kies bedeckt. Um zu verhindern, dass die aus den Eiern geschlüpften Vogelküken ins Wasser fallen, wurde am Floßrand ein Schutzzaun montiert.

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