Indisch-österreichisches Hilfsprojekt
Ein Jubiläumskind für "Hand in Hand"
STRASSHOF/UNTERSIEBENBRUNN. Ihr Patenkind heißt Manisha und sie darf sich Jubiläumspatin nennen. Angelika Klausbruckner aus Untersiebenbrunn unterstützt seit Jahren das Herzensprojekt von Friedl Doschek, ehemaliger Strasshofer Unternehmer. Manisha ist das 800. Patenkind, dem über das Hilfsprojekt "Hand in Hand" mit österreichischen Unterstützern eine Schulausbildung ermöglicht wird.
Vor über 30 Jahren landete Friedl Doschek durch Zufall in einem kleinen Dorf im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, einem Dorf, in dem kein Menschen lesen und schreiben konnte. So entstand der Wunsch, gemeinsam mit dem örtlichen Priester Don Bosco über österreichische Patenschaften einigen Kindern Schulausbildung zu ermöglichen.
Aus diesem kleinen Wunsch entwickelte sich ein einzigartiges indisch-österreichisches Sozialprojekt. Zwei Schulen und ein Spital wurden nicht nur mit Spendengeldern sondern auch mit persönlichen Hilfseinsätzen vieler Österreicher in dem Dorf Pagandai gebaut.
Aus vielen Kindern sind heute bestens ausgebildete Erwachsene geworden. Angelika Klausbruckners erstes Patenkind Mithi schloss mit dem "Bachelor of Business Administration" ab, ein anderes ehemaliges Patenkind arbeitet heute als Ärztin in dem Spital, das vor fünf Jahren in Pagandai eröffnet wurde.
Hoffnungsschimmer in schweren Zeiten
"Derzeit läuft es schlecht", schüttelt Friedl Doschek den Kopf. Die Menschen in Tamil Nadu sind schwer von der Pandemie getroffen. Die Schule zeitweise geschlossen, viele Menschen ohne Arbeit, staatliche Unterstützung, wie wir sie in Europa kennen, gibt es nicht. Mit den Spendengeldern kauft Don Bosco Grundnahrungsmittel und verteilt sie, um den Hunger der Menschen zu lindern. Dazu kommen nach Jahren der Dürre massive Überschwemmungen. "Der Monsun setzt Straßen, Häuser und Felder unter Wasser", schildert Doschek.
Aber es gibt auch gute Nachrichten. Die indische Regierung, die ausländische Spendengelder nur im Falle von staatlich anerkannten Sozialprojekten akzeptiert, hat "Hand in Hand" offiziell als eben solches bewertet. "Damit kann jeder gespendete Cent aus Österreich nach Indien transferiert werden", atmet Doschek auf.
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