Reportage Ringelsdorf-Niederabsdorf
Eine Gemeinde, die wachsen will

- hochgeladen von Ulrike Potmesil
RINGELSDORF-NIEDERABSDORF. Seit 1. Jänner gibt es einen neuen Wirten in Niederabsdorf. Eigentlich ein ungünstiger Zeitpunkt für eine Lokalübernahme, denn bekanntermaßen haben die sämtliche Lokale wegen der Pandemie geschlossen. Doch Josef Juen ist zuversichtlich. Bis zur Wiedereröffnung der Gasthäuser gibt es Abholservice für Mittagsmenüs. Juen kann einige Erfahrung im Gastrobereich vorweisen, der aus Tirol stammende und und Bullendorf lebende Wirt führte davor die Martinsklause.
Das Wirtshaus ist in Gemeindebesitz und wurde im vergangenen Jahr saniert. "Es hat einen wunderschönen Gastgarten, deswegen hat sich unser neuer Wirt in das Gasthaus verliebt", grinst Bürgermeister Peter Schaludek. Für die Gemeinde habe das Lokal eine wichtige Funktion: "Einander im Wirtshaus zu treffen, gemeinsam zu feiern - das ist die Substanz der Gemeinde."
Das Miteinander, die Dorfgemeinschaft ist Schaludek grundsätzlich ein Anliegen: Der Club 2 ist Beweis dafür: Ein unabhängiger Gemeinschaftsverein, der Veranstaltungen wie Musicals, Oktoberfeste und Streetsoccer-Turniere organisiert. "Wir machen, was uns Spaß macht, dann macht's auch den anderen Spaß", ist die Vereinsphilosophie. Ursprünglich gab es in der Gemeinde zwei, jetzt nur mehr einen Sportverein. Auf dem Sportplatz-Areal in Ringelsdorf könnte - nach dem Wunsch Schaludeks - ein Campingplatz entstehen. Licht, Strom, Wasser und Kanal sind vorhanden. "Das ist eine finanzielle Frage", meint der Bürgermeister.
Man sei aber finanziell gut durch die Krise gekommen. "Wir waren Sanierungsgemeinde, da ist man es gewohnt, mit wenig wie nichts auszukommen, sagt Schaludek.
Wachsen ist wichtig
Ringelsdorf-Niederabsdorf hat 1.300 Einwohner mit Hauptwohnsitz. Ziel von Bürgermeister Peter Schaludek ist es, Wohnraum zu schaffen. "Wir wollen wachsen, um unsere Infrastruktur zu erhalten." Denn ohne Kunden kein Geschäft.
Einige alte Häuser wurden in letzter Zeit verkauft. Man könne beobachten, dass immer mehr Stadtflüchtlinge ins Weinviertel ziehen würden. Tatsächlich ist im Umland von Wien der Preis für Häuser in der Coronakrise - der Nachfrage entsprechend - gestiegen.
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