Rätsel um Tiersterben in Eckarstau
Elf Todesfälle auf der Weide

- Manfred Ohnuteks Rinder grasen auf den Weiden des Nationalparks in Eckartsau.
- Foto: Foto: Zier
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
ECKARTSAU (up). Tiertragödie statt Idylle im Nationalpark Donau-Auen. Auf seinen im Nationalpark gepachteten Weideflächen hat der Obersiebenbrunner Landwirt Manfred Ohnutek in Summe elf verendete Tiere zu beklagen. Sechs Kälber, ein Stier, ein Pferd und drei Ziegen sind tot. Einen Schuldigen hat Ohnutek schnell gefunden: die hübsch anzusehende, aber giftige Herbstzeitlose. "Das Heu von meinen gepachteten Weideflächen ist Sondermüll!", ist er erzürnt und fordert rasche Maßnahmen von den Verantwortlichen im Nationalpark.
Bakterien oder Pflanzengift
Tatsächlich hat sich die Herbstzeitlose auf den Wiesen durch die anhaltende Trockenheit massiv ausgebreitet, das bestätigt der Leiter der Bundesforstverwaltung, Gerald Oitzinger, hält allerdings ihr Gift als Ursache für das Tiersterben für unwahrscheinlich. "Aus dem tierärztlichen Attest, das mir Herr Ohnutek vor einiger Zeit vorgelegt hat, gehen Bakterien als Todesursache hervor." Die Erdbakterien könnten ins Heu gelangen, wenn dieses am schlammigen Boden liegt, Futterkörbe würden dem Problem Abhilfe schaffen. "Normalerweise könnten die Tiere beim Fressen die Herbstzeitlose selbst ausfiltern", argumentiert Oitzinger und möchte Ohnutek entgegenkommen. "Wenn er sich mit den Flächen unwohl fühlt, kann er die Wiesen an die Bundesforste zurückgeben und wir suchen nach Alternativflächen."
Nichtsdestotrotz laufen Versuche, die giftige Herbstzeitlose mit biologischen Methoden zurückzudrängen.
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