Fracking wird jetzt bio
WEINVIERTEL. Die Schiefergasförderung, die die OMV wegen des Widerstandes der Bevölkerung im Weinviertel abgebrochen hatte, ist wieder im Gespräch. Vorerst allerdings in der Steiermark, genauer gesagt an der Montanuni Leoben. Dort hat man jetzt ein neues Verfahren entwickelt, das "Bio-Fracking".
Universitätsprofessor Herbert Hofstätter erklärt den Unterschied zu jenem Verfahren, das die OMV unter der Prämisse "umweltschonend" im Weinviertel geplant hatte: "Die zum Bohren benötigten Flüssigkeiten kann man zu 100 Prozent wieder verwerten. Sie bestehen ausschließlich und nachweislich nur aus umweltverträglichen Materialien wie Kaliumkarbonat oder Stärke."
Laut Hofstätter legt man Wert auf peinlichst genaue Planung und Durchführung von Stimulationsarbeiten. Noch ist nicht klar, wo die Feldversuche stattfinden werden. Dazu ist erst die behördliche Genehmigung notwendig.
OMV ohne Interesse
Die OMV zeigt kein Interesse an dem neuen Verfahren: "Gegen die Bereitschaft der Bevölkerung und Politik werden wir kein Schiefergas abbauen", stellt Pressesprecher Johannes Vetter klar.
An der Montanuni hält man sich alle Optionen offen. Hofstätter: "Wer immer an dieser Sache in der Welt interessiert ist - wir sind für alles offen."
Die Montanuniversität Leoben habe bereits zu einem Zeitpunkt nach einem umweltfreundlichen Verfahren zur verbesserten Produktion von Lagerstätten geforscht, als "Fracking" in der Öffentlichkeit wahrlich noch ein Fremdwort war.
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