Frisch operiert von der Klinik in die Vogelstation
HARINGSEE. In Ebenthal verunglückt, nach Haringsee gebracht, von dort nach Wien und wieder zurück ins Marchfeld. Der kleine Sperber hat ein paar harte Tage hinter sich.Er war am Dreikönigstag im Flug gegen eine Fensterscheibe in Ebenthal geprallt und danach verletzt von einer engagierten Passantin aufgefunden worden. Die Dame brachte den Sperber sofort in die Eulen- und Greifvogelstation in Haringsee (EGS), wo der Vogel notversorgt wurde. Der offene Bruch am Bein wurde schließlich in der Vogelklinik der Veterinärmedizinischen Universität Wien operiert.
Solche Unfälle passieren leider häufig, berichtet Hans Frey, Leiter der EGS: „Vor allem im Winter bekommen wir regelmäßig solche Patienten.“ Meist ist eine Gehirnerschütterung die Folge, von der sich die Vögel nach wenigen Stunden völliger Ruhe (z.B. in einem Karton mit Luftlöchern, der an einem ruhigen Standort deponiert wird)erholen. Sie können dann, nachdem die EGS das Sehvermögen und die Flugfähigkeit kontrolliert hat, beringt und wieder freigelassen werden.
520 Tiere aufgenommen
Die Eulen- und Greifvogelstation Haringsee konnte im Jahr 2013 rund 520 Tieren helfen. Darunter waren über 400 Wildvögel, zwei Drittel davon Jungvögel. Alle Jungtiere wurden durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90 Prozent wieder freigelassen.
Die EGS ist die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden.
Auch Igel, Fledermäuse, Sumpfschildkröten und Zwergkaninchen wurden fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.
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