Künstler im Weinviertel
Gänserndorf, eine Stadt mit Identität
Einmal mehr versucht der Künstler Manfred H. Bauch seine Kreativität in die Stadt der Säulen einfliessen zu lassen.
GÄNSERNDORF (rc). Im Zuge der Fertigstellung des Zubringers nach Gänserndorf, von Obersiebenbrunn kommend, ist ein Leitsystem, welches den Besucher in die Stadt führen soll, in Vorbereitung. Es wird angedacht, dass das Projekt "Marchfeldtor", zur Landesausstellung 2022 im Marchfeld, realisiert werden könnte. Ein Ergebnis des Planungsgespräches, welches ich mit Bürgermeister René Lobner führen konnte“, lässt uns Manfred H. Bauch wissen.
"Die bereits bestehenden Säulen sind zum Identitätsfaktor der Stadt geworden und erfreulicherweise geht die Planung zu weiteren Leitsystemen dieser Art, ganz unabhängig von mir, weiter. So liegen bereits neue Säulenprojekte, wie die Idee von Gänsemarsch-Säulen und welchen, die bepflanzt werden können, auf dem Tisch. Der überspringenden Kreativität, Gänserndorf ein Leitbild zu geben, sind also keine Grenzen gesetzt."
Projekt Stadteinfahrt
Ende der 1980er Jahre trat ein Werbeteam aus Gänserndorf, das hauptsächlich eine Weiterentwicklung der Wirtschaft in Gänserndorf im Fokus hatte, an den Künstler Manfred H. Bauch heran um nach einer markanteren Lösung der Stadteinfahrten zu suchen. Bauch entwickelte die "Tore ohne Grenzen". Man sollte fühlen, dass man jederzeit ein- und auch wieder ausfahren konnte. "Das hat allen sehr gefallen, ist aber nach dem ersten Kostenvoranschlag schnell in einer Lade verschwunden", erzählt Bauch.
Der Künstler holte aber seine Entwürfe immer wieder hervor und präsentierte sie, wann immer eine Möglichkeit bestand. Es war schließlich der stellvertretende Generaldirektor der OMV, Walter Hatak der sagte, "wir steigen ein, wir machen das". Das war die Geburtsstunde des Protesser Tores, eines von fünf geplanten Stadttoren.
Stadt der Säulen
Das Schönkirchner Tor gleicht einer Reinkarnation des 1980 gesprengten Schlotes des nahegelegenen Ziegelofens. Das Material wurde unter Mithilfe vieler Gänserndorfer geborgen, gereinigt und zum Aufbau des Stadttores wieder verwendet. Eine legendäre Aktion, die 1999 finalisiert wurde. Bekannt sind auch die Safaripark-Säulen, die als Leitsystem in die Stadt gedacht waren und jetzt, neu renoviert am Kreisverkehr in Gänserndorf-Süd eine Renaissance erleben. Nur wenige Meter entfernt, beherrscht fünf Stabsäulen den Platz vor der Volksschule. Und ein lichtdurchlässiges Säulenportal ist am Gänserndorfer Friedhof zu sehen.
Die Bedeutung und Botschaft der einzeln, paarweise oder gruppiert freistehenden Säulen für Gänserndorf war und ist "das stilvolle Tragen des Himmels über der weiten Ebene des Marchfeldes", dem Charakteristikum dieser besonderen Landschaft.
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