Eulen- und Greifvogelstation
Geier-Nachwuchs in Haringsee: Bruterfolg in der Greifvogelstation
HARINGSEE. Vor wenigen Tagen ist in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS) das erste Küken der Bartgeierbrutsaison 2019 im Nest seiner Eltern geschlüpft. Nicht nur für die äußerst liebevollen Eltern ist das ein Grund zur Freude: Das EGS-Team um den wissenschaftlichen Leiter Hans Frey hat das Ereignis ebenfalls schon mit Spannung erwartet.
„Das Kleine ist glücklicherweise sehr vital und nimmt die von den Eltern angebotenen Futterstücke ohne Probleme an“, berichtet Vier-Pfoten-Expertin Brigitte Kopetzky. Und es hat auch schon ein Geschwisterchen, wenn es auch getrennt davon ist: Da Bartgeiereltern immer nur ein Jungtier großziehen, musste das zweite Ei des Paares nach dem Schlupf des Erstgeborenen aus dem Nest geborgen werden. Kopetzky: „Es wurde in einem Brutschrank weiterbebrütet und ist kurz danach ebenfalls geschlüpft.
Geier-Amme im Einsatz
Noch wird es vom EGS-Team versorgt. Um eine Fehlprägung auf den Menschen zu vermeiden, werden es aber demnächst schon Bartgeier-Ammen als Ziehkind aufziehen.“
Hans Frey, der Mitinitiator des Bartgeier-Wiederansiedlungsprojekts, erklärt: „Eine artgerechte Aufzucht ist sehr wichtig, um später körperlich und geistig gesunde Vögel zu erhalten, die sich nach ihrer Freilassung problemlos in der Natur zurechtfinden. Die EGS übernimmt auch immer wieder Jungvögel zur Aufzucht aus Zoos, die ebenfalls am Bartgeierprojekt teilnehmen, wenn es dort doppelten Nachwuchs gibt.“
200 Geier
Seit Beginn des Bartgeierprojektes wurde schon mehr als 200 Bartgeier in der EGS geboren oder aufgezogen. Ein Großteil der Jungvögel wurde an verschiedenen Standorten in den Alpen oder in Andalusien freigelassen. Momentan fliegen wieder an die 300 Bartgeier frei in den Alpen. Im Jahr 2018 gab es alpenweit 52 Brutpaare, 29 Jungvögel flogen aus ihren Nestern aus. Das Bartgeierprojekt zählt zu den erfolgreichsten Wiederansiedelungsprojekten weltweit.
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