In den Slums von Neuoberhausen
GROSS-ENZERSDORF. "Wenn es regnet, rinnt das Wasser nicht ab, wir können ohne Gummistiefel gar nicht gehen. Im Sommer habe ich die Staubwolken im Garten." Die Anrainer auf der Arnold-Schönberg-Gasse Ecke Richard-Wagner-Gasse in Neu-Oberhausen sind verzweifelt. 2009 wurden die Grundstücke in Bauland gewidmet, seit 2011 entsteht die Siedlung - doch von einer Straße ist keine Spur. "Zuerst hat man uns mit der Telekom-Leitung vertröstet, jetzt heißt es, wir müssen warten, bis 70 bis 90 Prozent verbaut sind", schildert eine Anrainerin. Neben zehn Grundstücksbesitzern gibt es eine Privatordination und eine Tagesmutter, ein Kind hat sich auf der unbefestigten Straße schon verletzt. Durch die Unebenheiten können alte Menschen gar nicht zu den Häusern gehen. Straßenbau-Stadtrat Karl Pfandlbauer, ÖVP, findet klare Worte: "Es gibt keinen Beschluss, der besagt, dass ein gewisser Prozentsatz verbaut sein muss. Was hier passiert ist eine Sauerei und die Anrainer werden nur hingehalten." Bürgermeister Hubert Tomsic, SPÖ, beschwichtigt. Die Gemeinde habe genug Rücklagen und die Staubfreimachung in den Siedlungen sei bereits beschlossen: "Solange noch gebaut wird, hat es keinen Sinn, Straßen zu asphaltieren. Aber das Bauamt kontrolliert den Fortschritt und wenn der Großteil verbaut ist, kommt noch heuer eine Straße."
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