"Don Quijote" aus Sulz
Kampf gegen die Windräder
Am 15. Oktober wird die Sulzer Bevölkerung darüber abstimmen, ob auf Gemeindegebiet Windräder gebaut werden dürfen. Energieanbieter und Windkraftbetreiber werben im Vorfeld mit billigem Strom für alle. Doch nicht jeder Sulzer ist überzeugt von der Notwendigkeit eines Windparks.
SULZ. Die Sulzer Windradgegner haben in den letzten Wochen ihre Mitstreiter mobilisiert, um die Errichtung eines Windparks auf Sulzer Gebiet zu verhindern. Für Aufmerksamkeit hat die Gruppe damit allemal gesorgt. Mit dem Bannerflug "Nein zum Windwahn" über Sulz haben nun wohl auch die letzten Sulzer Bürgerinnen und Bürger die Initiative kennengelernt.
Ein Bürger, der sich gegen Windkraft einsetzt, kritisiert die Methoden, die zum Bau der Windräder führen sollen:
"Strompreis-Lockangebote sollen die Bürger hinbiegen. Obwohl es billigen Strom auch ohne Heimatzerstörung gibt. Rund um unsere Dörfer stehen bereits zig Windräder, wir gehen unter im Lärm. Bis zum 31. Dezember kann noch umgewidmet werden, das wird nun brachial versucht, indem die Bürger fadenscheinig volksbefragt werden."
Er missbilligt außerdem die Kehrtwende, die die Sulzer Bürgermeisterin Angela Baumgartner vollzogen haben soll:
"Die Bürgermeisterin entwickelte sich von der jahrzehntelang glühenden Windradgegnerin zur plötzlichen Unterstützerin eines privaten Anbieters. Sie wirbt auf Gemeindeaussendungen für das 'Strompreismodell', sie macht offene Werbevideos und tritt auf Werbeveranstaltungen auf, die als 'Infoveranstaltungen' getarnt sind."
"Persönliche Befindlichkeiten hintanstellen"
Die Bürgermeisterin Angela Baumgartner verweist auf den einstimmigen Beschluss des Gemeinderats zur Abhaltung einer Volksbefragung bezüglich Windkraft in Sulz.
"Eine Volksbefragung ist ein demokratisches Werkzeug und die Bevölkerung wird am Sonntag entscheiden. Ich war nie ein Freund der Windräder, aber ich habe meine persönlichen Befindlichkeiten hintanzustellen, wenn es um das Wohl der Gemeinde geht. Außerdem werden Entscheidungen nicht durch eine Person allein getroffen, sondern vom gesamten Gemeinderat."
Die Strompreise seien als Gemeinde verhandelt worden, jeder Bürger solle profitieren. Außerdem sind es nicht nur die Gegenstimmen, die laut sind, es seien auch viele Stimmen in der Gemeinde, die bemängeln, dass überall Windräder stehen, die Gemeinde Sulz jedoch nichts davon habe.
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