Kleiner Nager sorgt für große Wirkung – Eisstoß in Leopoldsdorf
LEOPOLDSDORF. Die menschenscheuen Biber werden immer frecher und arbeiten sich in Siedlungen vor. Am Rußbach nördlich von Leopoldsdorf dürfen die unter Naturschutz stehenden Tiere sogar bejagt werden, weil ihre Population zu stark wächst und ihre Bauten zur Gefahr für Menschen werden können. Denn Biberdämme können zu Verklausungen und Überschwemmungen führen. 100 Tiere leben im Bereich Rußbach und Marchfeldkanal, ungefähr zehn davon im Raum Leopoldsdorf.
Vergangene Woche machte ein Gemeindebürger Bürgermeister Thomas Nentwich über einen Eisstoß am Marchfeldkanal nahe der Rußbachbrücke aufmerksam. Ursache war ein von einem Biber gefällter Baum, der in das Wasser ragte, dadurch konnten die Treib-Eisplatten nicht abfließen. Der Baum wurde vom Russbach Wasserverband entfernt.
"Nur durch das rasche Handeln aller beteiligter Personen wurde ein noch größerer Eisstau verhindert", sagt Nentwich. Der Eisstoß besteht noch immer, das Wasser ist teilweise aufgestaut und hat sich einen neuen Weg unter den Eisplatten gesucht.
"Da die Temperaturen auch in den nächsten Tagen unter dem Gefrierpunkt liegen werden und noch weitere Eisplatten antreiben, gilt es den Eisstoß zu beobachten, damit er sich nicht noch größer aufbaut", meint der Bürgermeister.
Auch die Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal beobachtet die Situation. Wolfgang Neudorfer: "Zur Zeit kommt uns der Stau noch nicht gefährlich vor. Wir haben auch überlegt, kurzfristig die Wasserführung zu reduzieren, um so einen Hohlraum unter dem Eis zu schaffen und dieses in sich zusammenbrechen zu lassen. Das werden wir aber vorerst nicht machen, da damit auch verbunden ist, dass Randeis ins Gewässersystem kommt." Dieses könnte sich dann wieder irgendwo verkeilen und zusammenfrieren. Daher wird vorerst nur beobachtet.
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