Kriminalität: massiver Rückgang der Delikte im Bezirk Gänserndorf
BEZIRK. Keine Angst vorm Leben! Im Bezirk Gänserndorf lebt es sich jedenfalls sicher, sagen die aktuellen Zahlen der Polizei. Denn bei allen Delikten von Freiheit über Nötigung, Gewalt und Diebstahl bis zu Einbruch ist im Jahr 2017 ein Rückgang gebenüber dem Jahr davor zu verzeichnen. 12,4 Prozent weniger Anzeigen liegen der Exekutive vor, das sind in Zahlen 3.452 Delikte.
Prävention an Schulen
Gänserndorfs Kriminalpolizeichef Gerald schlüsselt die Daten auf: "2016 hatten wir einen Anstieg beim Delikt Körperverletzung, 2017 verzeichneten wir wiederum eine massiven Rückgang von 600 auf 500 Anzeigen." Zurückzuführen sei dies unter anderem auf die Präventionsarbeit. Vor allem in den Schulen seien 2016 Probleme aufgetreten, hier habe man viel Aufklärungsarbeit geleistet. "Mehrere Kollegen haben eine spezielle Ausbildung für die Jugend-Gewaltprävention absolviert", sagt Reichl.
Bei den Eigentumsdelikten sind 400 Anzeigen weniger als im Jahr 2016 eingelangt. 2.195 Delikte entsprechen einem Rückgang von minus 15 Prozent. Vor allem die Wohnungseinbrüche gehen seit zehn Jahren stetig zurück. Waren es 2009 noch 320 im Bezirk Gänserndorf und 2016 141 so wurden 2017 nur 89 Einbrüche angezeigt. Einziger Wermutstropfen für Reichl: Die Aufklärungsrate ist gesunken. "Wir haben 600 Delikte geklärt, das ist definitv zu wenig. Daran müssen wir arbeiten."
Statistisch erklärbar ist der Zusammenhang zwischen der höheren Zahl an Eigentumsdelikten und der gleichermaßen höheren Aufklärungsquote im Jahr 1016 allemal. Anfang 2017 konnte die Polizei eine Weinviertler Familie als Serieneinbrecher festnehmen, damit wurden 300 Delikte auf einen Schlag geklärt.
Auch die Fälle von Nötigung und Gewaltausübung sind im Bezirk zurückgegangen. "Hier stellen wir fest, dass speziell bei häuslicher Gewalt Frauen mit Migrationshintergrund immer häufiger Vertrauen fassen und Anzeige bei uns erstatten", teilt der Kriminalpolizeichef mit.
Entwicklung der Gesamtkriminalität
Die Gesamtzahl der angezeigten und registrierten strafbaren Handlungen in Niederösterreich ist nach einer mehrjährigen Trendanalyse seit 2007 stabil beziehungsweise fallend. Die Aufklärungsquote lag in den Jahren 2007 bis 2016 konstant zwischen 40 und 47 Prozent und konnte 2017 um 3,6 Prozentpunkte auf 50,8 Prozent gesteigert werden.
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