Vereine bangen um Weiterbestand wegen Mitgliederschwund und Finanzproblemen
Kultur im Bezirk liegt am Boden

Solche Szenen wie in den "Gschichten aus dem Wienerwald" wären wegen der Coronamaßnahmen heute nicht mehr möglich.
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  • hochgeladen von Marina Kraft

BEZIRK. Seit einem Jahr hat das Coronavirus dem kulturellen Leben in unserem Land ein Ende bereitet. Dementsprechend trist ist die Situation der Vereine im Bezirk und manche bangen um ihre Existenz. Hart getroffen wurde die Theatergruppe Gänserndorf. „Wir haben zwei Tage vor der Premiere vom Lockdown erfahren“, berichtet „Prinzipalin“ Christina Seidl. Alle Werbemaßnahmen waren getroffen und bezahlt, die Bühne aufgestellt und plötzlich war alles umsonst. Eine kleine Entschädigung war die Möglichkeit unter strikten Auflagen im September die Aufführungen durchzuführen. „Das war ein kleines Trostpflaster, Schadensminimierung, aber ein finanzieller Flop“, führt Christina Seidl weiter aus. Ob und wie eine Weiterführung der Theatergruppe möglich ist, steht in den Sternen.

Zwei Konzerte abgesagt

Auch dem Chor Erdklang Weinviertel erging es kaum besser. Für April waren zwei große Konzerte geplant, deren Erlös dringend für die laufenden Ausgaben benötigt wurde. Plakate und andere Vorbereitungen waren getroffen, der Chor blieb auf seinen Kosten sitzen. „Obwohl wir keine Einnahmen haben, bleiben uns Fixkosten für Miete, Homepage und Mitgliedsbeiträge für Kulturvereine“, erklärt Kassierin Hildegard Mötz. Der Verein kann sich noch vorläufig durch Rücklagen, Entgegenkommen der Bezirksbauernkammer bei der Miete des Probensaals und einer Subvention der Stadt Gänserndorf über Wasser halten. „Finanziell haben wir durch Corona zwar keine übermäßigen Probleme, allerdings gehen uns die Einnahmen aus den Veranstaltungen ab“, berichtet Walter Meches, Obmann des Chores Omnivoice in Marchegg. Besonders hart habe die Sänger die Absage der Feiern anlässlich des 20-jährigen Chorjubiläums getroffen, für das eine intensive und lange Vorbereitung nötig war. „Sorgen habe ich, dass einige Sänger nach der Pandemie aufhören könnten“, gibt Meches weiter zu bedenken, schließlich habe man seit damals nicht mehr gemeinsam gesungen.

Auch bei den Weikendorfer Sommerspielen ist die Stimmung auf dem Nullpunkt. "Nicht nur, dass im Vorjahr unser Jubiläum ins Wasser gefallen ist, wird es auch heuer keine Aufführung geben", erklärt Obmann Herbert Pfeiffer. Er findet es schade, dass er den Verein verlassen wird, ohne eine letzte Vorstellung organisieren zu können. Im Herbst wird nämlich ein neuer Vorstand die Geschicke der Sommerspiele übernehmen. Da sehr sparsam gewirtschaftet wird, halten sich die finanziellen Probleme in Grenzen.

Reinhard Turetschek von der Theatergruppe Jedenspeigen ist es ein besonderes Anliegen die Motivation seines Ensembles aufrecht zu erhalten. "Wir befinden uns in einer kreativen Planungsphase", schmunzelt Turetschek. Zum Beispiel denkt die Theatergruppe daran, Hörspiele aufzuführen. Für diese seien nur wenige Proben notwendig. Finanzielle Probleme kennt die Gruppe nicht, da es mit Ausnahme von Mitgliedsbeiträgen nur variable Kosten gibt. Alle hoffen sehr, endlich wieder Planungssicherheit zu haben.

Kultur- und Vereinsevents mit Eintrittstests wieder möglich machen?
Solche Szenen wie in den "Gschichten aus dem Wienerwald" wären wegen der Coronamaßnahmen heute nicht mehr möglich.
Hilde Mötz: Ohne Rücklagen kein Überleben in Coronazeiten. | Foto: Foto: Mold

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