Licht, Schatten und Wind-Rad
Statt Frühlingslüfterl weht in Lassee ein rauer Wind. Zumindest was das Windparkprojekt betrifft.
LASSEE/UNTERSIEBENBRUNN. Die Pläne für gemeinsame Windparks gibt es schon lange, jetzt machen die Kritiker Druck. Die Bürgerinitiative "Leben mit Windrädern" fürchtet um die Gesundheit der Bürger. "Der durch die Windräder produzierte Infraschall führt zu Kopfschmerzen, Tinnitus, Schlafstörungen, Schindel, Übelkeit, verschwommenes Sehvermögen, Zittern am ganzen Körper, Panikattaken und Herzrasen", behauptet Franz Hrdlicka, einer der Sprecher der Bürgerinitiative und beruft sich damit auf mehrere ärztliche Studien.
Er fordert die Einhaltung des Mindestabstandes von 2000 Metern zu bewohntem Gebiet. Denn bei der geplanten Abstimmung am 16. Juni sollen die Lasseer Bürger auch darüber befragt werden, ob der Abstand auf 1200 Meter reduziert werden soll. Das nächste Gebäude zum geplanten Windpark ist die Hauptschule: "Wenn die Gemeinde ihren Schuldenberg verkleiner will, soll sie dies nicht auf dem Rücken unserer Kinder tun", ärgert sich Hrdlicka. Er ist überzeugt davon, dass die Gemeinde das Ergebnis der Volksbefragung gar nicht abwartet: "Der Windpark ist eh schon im Gemeinderat entschieden."
Bürgermeister Karl Grammanitsch (ÖVP) weist diese Behauptung empört zurück: "Das Ergebnis der Befragung ist für uns binden. Beschlossen wurden nur das örtliche Entwicklungskonzept mit Potenzial- und Tabuzonen." Hrdlickas Einwände bezeichnet er als "Panikmache". "Glaubt man diesen Studien, wären alle Prellenkirchner (Anrainer des burgenländischen Windparks Parndorfer Platte, Anm.) Epileptiker", wischt der Ortschef die Kritik vom Tisch. In den nächsten Tagen werde die Gemeinde sachliche und korrekte Informationen an die Bürger weitergeben.
Hrdlicka beharrt auf seinen Standpunkt: "Nur wenn Grammanitsch die Studien wiederlegen kann, werde ich meine Meinung ändern" sagt de Lasseer Unternehmer, der sich im Übrigen nicht als absoluter Windparkgegner deklariert: "Solange die 2000 Meter eingehalten werden, habe ich kein Problem damit."
Ulrike Potmesil
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