Massensterben im Fischteich
Extreme Hitze und niedriger Wasserstand in den Altarmen der March führen zum Fischsterben.
DÜRNKRUT. Über 100 Kilo tote Zander, Hechte, Brachsen und Barsche mussten die Dürnkruter Fischer in den ersten zwei Juli Wochen aus Wald- und Hufeisenteich holen. Der niedrige Wasserstand und die extremen Temperaturen setzen den Fischen in den Aussenständen der March massiv zu. "Der Waldteich hat derzeit 28 Grad bei einem halbem Meter Wasserstand. Zander, die es kühler brauchen, schwimmen nach unten. Dabei verschlammen sie ihre Kiemen bis sie ersticken", erzählt der Obmann des Fischerevereins Dürnkrut Helmut Harrer.
Im dicht veralgten Teich dauert es dann einige Tage bis die Fischleichen an die Oberfläche kommen – die Bergung ist nichts für empfindliche Gemüter.
Auch in Drösing kam es zu einem Fischsterben größeren Ausmaßes, berichtet der ansässige Fischereivereinsobmann Werner Hahn. Sein Marchegger Amtskollege Christian Fiala musste zwar noch keine toten Fische beklagen, der Wasserstand sei dennoch dramatisch. Er setzt seine Hoffung in die Zukunft. 2016 soll mit der Renaturierung des Marchverlaufs die Altausstände wieder an den den Fluß angebunden werden. Eben diese Anbindung wünschen sich auch die Drösinger und Dürnkruter.
Die Fischer suchen nach einer raschen Lösung. Die schnellste: Wasser aus der March in die Teiche zu pumpen, ist verboten. "Für die Fische heuer wird es wohl keine Rettung geben", sind sich die Obmänner einig. Mittelfristig ist die Idee aufgetaucht, die Teiche mit eigenen Brunnen zu versorgen. "Das hätte auch den Vorteil, dass man kühleres Wasser in den Teich einbringen kann", wirbt Helmut Harrer für das Projekt. Er ruft benachbarte Fischereivereine mit ähnlichen Problemen auf, sich bei ihm zu melden.
"Der Tierschutz scheint unter der Wasseroberfläche zu enden", ist Harrer bestürzt, dem Tiersterben tatenlos zusehen zu müssen. Amtskollege Hahn bläst in das selbe Horn: "Fische können nicht schreien."
Karina Seidl
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