Spitäler und Pflegepersonal sollen entlastet werden
Impfpflicht und Lockdown: Erste Stimmen aus dem Bezirk Gänserndorf
BEZIRK. Es ist so weit: Wegen explodierender Coronazahlen gibt es ab Montag bundesweit wieder einen Lockdown. Und um der Pandemie Paroli zu bieten, wird es in Österreich ab Februar zu einer allgemeinen Impfpflicht kommen.
Positiv sieht Andreas Hager, Obmann der Bezirkswirtschaftskammer, die bevorstehende Impfpflicht. "Ich bin ein Befürworter, weil das der einzige Weg ist, weitere Lockdowns zu vermeiden. Und wenn Solidarität nicht ausreicht, ist die Impfpflicht das letzte mögliche Mittel", gibt er zu bedenken. Auch den Lockdown hält er für notwendig, er habe ihn persönlich erwartet. Die Einschränkungen träfen Gastronomie und Hotellerie besonders hart - es gebe stärker und schwächer betroffene Branchen. Er gehe davon aus, dass Hilfen bereit gestellt würden.
Nervig aber notwendig
Auch Oberst Wolfgang Hrubesch aus Groß-Enzersdorf hält die Impfpflicht für notwendig. "Die Impfverweigerer sind eine asoziale Gruppe, die der Bevölkerung nur schadet", ärgert er sich. Der Termin ab Februar sei etwas spät, aber ein Gesetz brauche, um zu halten, auch seine Zeit. Der Lockdown nerve ihn schon, aber man komme einfach nicht darüber hinweg.
Gegen einen Impfzwang spricht sich der freiheitliche Nationalrat a.D. Robert Wenitsch aus Stripfing aus: "Das ist ein Eingriff in die Menschenwürde! Die Eigenverantwortung kann man den Menschen nicht durch Zwang nehmen." Er selber habe sich nicht einmal gegen Zecken impfen lassen. "Die Impfung ist kein Allheilmittel, wie sich in der Pandemie herausgestellt hat", fügt er hinzu. Der Lockdown sei für ihn ein Wahnsinn. Er verstehe nicht, wie man Geimpfte gegen Ungeimpfte ausspielen könne. Den Schaden würden die kommenden Generationen nicht mehr einbringen können.
Appell an Solidarität
"Ich habe immer gehofft, dass die Impfpflicht vermeidbar ist. Offensichtlich gibt es keine Alternative. Durch die mangelnde Impfbereitschaft würde ein Lockdown nach dem anderen kommen", ist Nationalrätin Angela Baumgartner überzeugt. Das würde zu nicht absehbaren Einschränkungen für alle führen. Der Lockdown sei leider aufgrund der explodierenden Zahlen und der Lage in den Spitälern notwendig. "In meiner Brust schlagen zwei Seelen - wegen der Probleme des Pflegepersonals und auch der gravierenden Einschnitte in die Wirtschaft", gesteht sie. Sie hofft, dass der Lockdown nach dem 20. Tag vorbei ist, denn das wäre mit dem eben beschlossenen Budget noch machbar.
"Ich mache mir große Sorgen um unsere Gesellschaft. Gerade in solchen Situationen sind Solidarität und Zusammenhalt maßgeblich", lautet ihr abschließender Appell.
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