Neuer Plan für Brückenschlag
BEZIRK. Eine völlig neue Variante in Sachen Marchbrücke brachte Kreishauptmann Pavlo Freso aus Bratislava im Gespräch mit Landeshauptmann Erwin Pröll ins Spiel: Eine Fußgänger und Radbrücke bei Marchegg. Bürgermeister Gernot Haupt spricht sich grundsätzlich dafür aus: "In Hinblick auf unsere Tourismusprojekte mit Schloss, Au und Storchenhaus ist die Brücke auf jeden Fall ein Gewinn."
Friedrich Zibuschka, Verkehrsplaner des Landes NÖ erklärt erste Details: Die Querung ist nördlich der Eisenbahnbrücke geplant, finanziert wird sie zu 85 Prozent mit EU-Mitteln. Das Geld ist ein Teil jener Fördermittel, die ursprünglich für das 12-Millionen-Euro-Projekt Marchbrücke Angern vorgesehen waren. Nach Angerns Nein zur Brücke ist man nun bemüht, andere grenzüberschreitende Projekte zu finden, denn das reservierte Geld soll in der Region bleiben.
Von den acht Millionen Euro, die Österreich zugesagt wurden, gehen drei Millionen in die Mobilität, der Rest in Kulturprojekte.
Autobrücke in ferner Zukunft
Straßenbrücken sind in absehbarer Zeit nicht im Gespräch. Sowohl die von Angerns Bürgermeister präferierte Marchquerung Angern Süd als auch der hochwassersichere Ausbau der Hohenauer Brücke scheitern an den finanziellen Möglichkeiten der Slowaken. Denn der hohe Schutzstatus der Au und die riesigen Überschwemmungsflächen auf slowakischer Seite machen einen hohen technischen - und damit kostenintensiven - Aufwand notwendig. Für die Slowaken ist eine Brücke, die mit 40 Millionen Euro veranschlagt wird, schlichtweg zu teuer.
Die Radbrücke in Marchegg ist nicht als ausbaufähige "Vorstufe" zur Schnellstraßenbrücke geplant. Diese soll im Zuge der zweiten Bauphase der S8 direkt neben der Eisenbahnbrücke errichtet werden. Aktuell ist die Fertigstellung der S8 Ost im Jahr 2022/23 geplant.
Fähre Angern
Da in Angern keine Brücke gebaut wird, soll zumindest der Fährbetrieb optimiert werden. Mit geringem technischen Aufwand kann der Fährbetrieb auch noch bei einem Wasserstand von 3,90 Metern statt wie bisher 3,20 Metern aufrechterhalten werden. Die Kosten in Höhe von 15.000 Euro für die technischen Verbesserungen übernimmt das Land NÖ.
Zur Radbrücke Marchegg äußert sich Angerns Bürgermeister Robert Meißl grundsätzlich positiv, gibt aber zu bedenken: "Wenn diese nur drei Kilometer flussaufwärts von der Schlosshofer Brücke errichtet wird, ist das viel zu nahe und schade ums Geld." Angern sei als Standort für die Radbrücke allerdings kein Thema.
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