Ohne Umfahrung keine S1
GROSS-ENZERSDORF. "Die Marchfeldschnellstraße endet in einer zweipurigen Straße direkt in unsere Stadt – das kann so nicht sein", sagt der Groß-Enzersdorfer Bürgermeister Hubert Tomsic deutlich. "Denn die Verkehrsbelastung für die Bürger wird damit unerträglich." 2014 startet der erste Bauabschnitt der S8 und S1, 2016 werden die Straßenstücke für den Verkehr freigegeben. Nur ein Stück vom Ring nach Wien fehlt dann noch, nämlich der Lobautunnel, der eben in Groß-Enzersdorf beginnen soll. Aber der urprüngliche Plan, den Tunnel bis 2018 zu bauen, existiert schon lange nicht mehr. 2025 soll es laut Asfinag so weit sein.
Bürgermeister Hubert Tomsic will nicht, dass die Stadt neun Jahre lang im Verkehr erstickt und fordert eine Stadtumfahrung. Friedrich Zibuschka, Leiter der nö. Verkehrsabteilung, versichert: "Die Stadtumfahrung wird zeitgleich mit der S1 realisiert." Er rechnet mit einer Bauzeit von zwei Jahren. "Das ist unproblematisch, es gibt hier kein Natura-2000-Gebiet, keinen Wald und kein Wasserproblem." Mit den Grundbesitzern will man nächstes Jahr Gespräche aufnehmen. Baubeginn soll 2014 sein. Wegen der hohen Verkehrszahlen und der relativ kurzen Straßenlänge ist keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig, was das Verfahren verkürzt.
2017 wird die Straßenverbindung von Groß-Enzersdorf nach Wien verbessert, denn dann wird die Stadtstraße vom Knoten Raasdorf über die Seestadt Aspern bis zur Südosttangente freigegeben. Bürgermeister Tomsic geht davon aus, dass die Straßen den Verkehr aus der Slowakei und Ungarn anziehen werden. "Viele werden nicht mehr über die Ostautobahn fahren sondern bei Groß-Enzersdorf auf die S1 auffahren", befürchtet er.
Ulrike Potmesil
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