Weihnachtsrituale im Bezirk Gänserndorf
Prominente im Weinviertel - Wie haben Sie's mit der Tradition?
Kerzenschein, Tannenduft, leuchtende Kinderaugen. Kitsch oder Tradition? Wie auch immer, in den meisten Familien gibt's Weihnachtstraditionen und Rituale. Die BezirksBlätter haben bei Persönlichkeiten nachgefragt: Wie haben Sie es mit der Tradition?
BEZIRK GÄNSERNDORF. Für Peter Großmann, seines Zeichens Chef des Deutsch-Wagramer Marchfelderhofs, beginn Weihnachten erst so richtig mit Verspätung.
"Am Heiligen Abend bin ich immer bis 14 Uhr im Marchfelderhof und verkaufe Last-Minute-Geschenk-Gutscheine, mach Telefondienst und die Planungen für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage", erzählt er. Seinen Mitarbeiterinnen im Büro gibt er frei, damit sie für ihre Lieben zuhause die Vorbereitungen treffen können.
Danach besucht Großmann den Deutsch-Wagramer Friedhof, "wo ich meinen Ex-Chefs über das Weihnachtsgeschäft berichte", zwinkert er.
Abends gibt’s dann den traditionellen gebackenen Waldviertler Weihnachtskarpfen und spätestens um 21 Uhr ist er im Bett um für die kommenden starken Tage im Marchfelderhof fit zu sein.
Gefeiert wird am 27. Dezember: "Da bin ich im Waldviertel, wo ich mit meiner Mutter und Geschwister Weihnachten nachfeiere und meine Jugendfreunde besuche."
Weihnachtliche Sphären
Musiker Norbert Schneider gibt sich nach einer längeren Phase der Traditionsverweigerung wieder geläuert: "Nach Jahren des Weihnachtsblues bekommt das Fest mit Kind im Haus definitiv eine neue Gewichtung. Ich lasse die Veranstaltung in dieser Phase meines Lebens recht konventionell über die Bühne gehen. Mit Bäumerl, Christkind, Glöckerl, Engerl, Sternspritzer-das volle Programm", lächelt er. Tja, Kinder verändern eben die Sicht auf viele Dinge: "Die leuchtenden Kinderaugen von denen die Alten immer gesprochen haben katapultieren einen abgeklärten, mittelalterlichen Vater tatsächlich in ungeahnte weihnachtliche Sphären", meint der gebürtige Protteser.
Rotraud Perner, evangelische Pfarrerin, Psychotherapeutin und Buchautorin, sucht zu Weihnachten eher die einsame Stille, als große Feste. "In meiner Familie gab es, als ich ein Kind war, keinen Christbaum, keine Packerl. Mein Mann hat aber gerne gefeiert, den Baum geschmückt und Weihnachten zelebriert." Seit er verstorben ist, ist auch die Tradition des Weihnachtsfeuers bei den Perners zu Ende gegangen. Allerdings sind die beiden Söhne der Protteser Pfarrerin dem Feiern nicht ganz so abgeneigt. "Ich habe ohnehin Kochverbot, weil mir alles misslingt, meine Söhne kochen aber gerne." Es wird also auf jeden Fall ein feines Weihnachtsessen geben und eine kleine Überraschung. "Für Überraschungen haben die beiden Talent", meint Perner, die übrigens in der letzten Adventwoche täglich mit den „Morgengedanken“ zur Bibel auf Radio Stephansdom zu hören ist. Ihre Gedanken zu Weihnachten: "Im Vordergrund steht für mich die Botschaft der Liebe und das Licht der Hoffnung in der dunklen Jahreszeit."
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