Prottes: Amok-Biber biss Retter in die Wade
Ein Autofahrer wollte einen Biber von der Straße retten. Der Nager attackierte den Mann.
GÄNSERNDORF/PROTTES. Matthias Mitsch war mit seiner Familie von Gänserndorf Richtung Prottes unterwegs, in der Nähe fließt der Weidenbach. Auf der Höhe des Baumarkts Fetter sah er etwas auf der Fahrbahn stehen: "Wir dachten, es sei eine Katze. Ich wollte aussteigen und das Tier in Sicherheit bringen. Als ich näherkam, sah ich, dass es ein Biber war", schildert Mitsch. Es gelang ihm, den Nager auf den Acker zu scheuchen, berührt hat er das Tier nicht. "Ich hatte das Gefühl, dass er verletzt ist, vielleicht wurde der Biber schon angefahren", vermutet er.
Als sich Matthias Mitsch umdrehte und zum Auto zurückgehen wollte, griff das Tier an: "Meine Lebensgefährtin hat mir vom Wagen aus zugerufen, ich hab mich nur kurz umgedreht, da biss mich der Biber in die Wade." Sofort fuhr man in die Tagesklinik, dort blutete die Wunde bereits sehr stark - das Nagetier hatte eine Arterie erwischt. Nach der Erstversorgung mittels Druckverband musste man weiter ins Landesklinikum Mistelbach, wo die Wunde genäht wurde. Auch eine Tollwutimpfung war notwendig.
Martin Mötz, Biberberater vom Land Niederösterreich, bestätigt das Bibervorkommen in dieser Gegend: "Biber sind zwar Wildtiere, aber sehr scheu. Normalerweise flüchten sie, wenn Menschen in der Nähe sind. Dass ein Biber einen Menschen anfällt, ist in unserem Bezirk noch nie passiert, aber wenn er sich in die Enge getrieben oder bedroht fühlt, kann es sein, dass er angreift." Und das ist schmerzhaft. Die Zähne eines Bibers sind bis zu 12 mm lang und messerscharf.
Was mit dem Biber weiter geschah, weiß Matthias Mitsch nicht. Was ihm bleibt, ist eine lange Narbe: "Nachdem ich gebissen wurde, habe ich mich nicht mehr um das Tier gekümmert."
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