Reise mit dem blauen Elefanten: Mit der Vespa von Lassee bis Goa
Drei Abenteuer reisen ein halbes Jahr 20.000 Kilometer von Europa bis Indien.
LASSEE. Zwei Vespas mit Anhänger, auf einem davon thront ein einen Meter großer Fiberglas-Elefant. Sechs Monate quer durch Asien bis Tibet, dann über den Himalaya bis zu den Traumstränden von Goa. Wer kann so eine verrückte Idee haben?
Wolfgang Pröhl ist der Mastermind hinter diesem Plan, abenteuerliche Ideen gehören zu seinem Lebensentwurf, warum also nicht ein blauer Elefant? Pröhl ist sozusagen Reisender von Beruf, ist er doch als selbstständiger Reiseleiter beim Lasseer Busunternehmen Busam beschäftigt. Doch klassischer Urlaub ist dem 59-Jährigen offenbar zu wenig anspruchsvoll, zu seinem Abenteuer-Repertoire gehören daher zum Beispiel eine Schlauchbootfahrt vom Gangesursprung bis zu seiner Mündung oder eine Bootsfahrt von Alaska bis San Francisco.
Über den Himalaya
Jetzt eben Vespafahren. Der Mann ist zwar erprobter Zweiradfahrer, war schon mit seiner kleinen roten Vespa in Palermo, aber gerade eben hat er noch schnell den A-Führerschein für die Reise, die im Juli beginnt, gemacht. "Der höchste Pass im Himalaya, den wir queren, liegt auf 5000 Metern Seehöhe, da ist der Leistungsverlust des Motors bei über 50 Prozent und das geht selbstverständlich nicht mit einer 50-Kubik-Vespa", erklärt Pröhl.
Wir, dazu gehören Lehrerin Claudia und Busam-Busfahrer Christian. Die drei Abenteurer starten in Berlin, fahren bis Lassee - wo ein großes Abschiedsfest geplant ist - und dann geht es weiter Richtung Istanbul, über das Kaspische Meer und die Hungersteppe von Kasachstan bis Tibet. "Das ist unser einziger zeitlicher Fixpunkt. Wir müssen an einem genau festgelegten Tag in China einreisen", sagt Pröhl. Dann bekommt das Trio plus Elefant nicht nur eine Begleitperson, sondern die Fahrzeuge werden mit chinesischen Nummerntafeln versehen.
Der heilige Berg
Weiter geht es dann am heiligen Berg Kailash vorbei über den Himalaya bis New Delhi, wo die Drei an einem Hilfsprojekt für Straßenkinder teilnehmen wollen. Dem blauen Elefanten kommt übrigens eine Bedeutung zu, erläutert der "Tour-Manager": "Er wird bei dieser Reise unser Türöffner sein. Hier setzen wir auf die natürliche Neugier der Menschen, denen wir begegnen."
Schwimmender Elefant
Worauf sich der Vespa-Reisende jetzt schon freut: "Die erste Nacht im Zelt, irgendwo in Deutschland, die Brücke in Istanbul, die Europa mit Asien verbindet, das Café Oasis in Georgien..." Pröhl kann eine ganze Liste an persönlichen Highlights aufzählen.
Nach sechs Monaten Fahrt und 20.000 Kilometern soll das Ziel erreicht sein. "Dann werden wir beim Lichterfest unseren Elefanten im Meer schwimmen lassen."
Das Abenteuer ist auch online unter www.elephant-to-india.com mitzuverfolgen.
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