Schutzdamm ist zugleich Biotop
BEZIRK. Der Nationalpark Donau-Auen klärt über Erhaltung und Pflege der Schutzdämme auf. Dämme sind in erster Linie Hochwasserschutzanlagen haben aber darüber hinaus eine wichtige Biotopfunktion – sie sind Rückzugsraum für viele Wiesenpflanzen sowie Nahrungsflächen und Wanderkorridore für Wildtiere. Außerdem können sich während eines Hochwassers viele Wildtiere vor dem Ertrinken auf die Dämme retten.
Der Hochwasserschutzdamm liegt zwar im Nationalpark, aber er ist nicht Naturzone, sondern als „Außenzone“ gewidmet. In den Naturzonen hat die freie Entwicklung der Natur Vorrang. Der Marchfeldschutzdamm muss gefplegt werden. Nur wenn die Schildkröten ihre Eier ablegen, werden keine Pflegemaßnahmen an den Dämmen vorgenommen. Ebenso sollen die Samen seltener Pflanzen ausreifen können, weshalb jedes Jahr ein Mähplan entwickelt wird. Vom Nationalpark werden dafür jährlich die gewünschten Kalenderwochen für die erste und zweite Mahd bekannt gegeben.
Der für die Natur wertvollste Abschnitt des Marchfeldschutzdamms ist zugleich auch der älteste Dammabschnitt, der Bereich in der Unteren Lobau. Nach dem Hochwasser 2002 wurde der ganze Damm vom Ölhafen bis nach Schönau erhöht und verstärkt. Gleichzeit wurden die Böschungen aber mit einem sehr hochwertigen Saatgut aus mehr als 150 regionalen und standorttypischen Pflanzenarten begrünt.
Um Dämme im Hochwasserfall kontrollieren und verteidigen zu können, sind sogenannte Dammverteidigungswege erforderlich, die im Nationalpark-Gebiet an mehreren Stellen noch nicht vorhanden, aber in Planung sind.
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