Autoren im Weinviertel
Sie zu lesen ist ein Vergnügen im Stillen
"Sie zu hören ein Erlebnis", beschreiben Karin und Manfred Nagl aus Fuchsenbigl die Autorin.
HARINGSEE. Christine Freys kurzweiligen Gedichte entspringen leidvoll Erfahrenem, leidenschaftlich Genossenem und zynisch Betrachtetem. Das im Laufe ihres Lebens Niedergeschriebene wurde von ihr erst spät, dafür aber umso erfolgreicher in Buchform herausgebracht. Darunter auch ihre Autobiografie, neben einer Unzahl an Kurzgeschichten, die sie in regelmäßigen Abständen von Gleichgesinnten im Rahmen einer Veranstaltung des Kulturvereines Haringsee beim "Literaturmelange" lesen lässt.
Ein hörenswertes Ereignis, das von der Autorin selbst moderiert und jedem einzelnen Vortragenden mitgestaltet wird.
Treffpunkt dafür ist das Gasthaus Leberbauer in Fuchsenbigl, in dem einst Christines Mutter geboren wurde. Frey ist also die Tochter eines Marchfelder Wirtshauskindes und gilt damit als Heimkehrerin und nicht als Zuagroaste.
"Bühne Frey"
Die Schule, die Ehe und das Studium erlebte Frey in Wien, die Wochenenden und die Ferien verbrachte sie bei der Großfamilie in Fuchsenbigl. Einzig ihre Tätigkeit als Lehrerin übte sie hier wie da aus.
Mit ihrer dann endgültigen Übersiedelung nach Fuchenbigl, hat sie der Gemeinde einen kulturellen Kick verpasst. Sie gründete nach zwölfjähriger Tätigkeit als Obfrau des Kulturvereines Haringsee, 2015 ihre eigene Theatergruppe. Die "Bühne Frey".
"Ich selbst spielte leidenschaftlich gerne Theater und durfte auf so mancher Laienbühnen in Wien wirklich tolle Rollen spielen", verrät Frey. "Jetzt verfasse ich die Theaterstücke selbst. Die Rollen werden den Ensemblemitgliedern direkt auf den Leib geschrieben. Jeder bekommt den Charakter verpasst, von dem ich sicher annehmen kann, dass er ihn verkörpern kann und sich damit auch wohl fühlt". Und der Erfolg dieser Theateraufführungen geben Christine Frey recht, sie sind regelmäßig ausverkauft.
Lebensschritte
Die fühlten sich bei Christine Frey anders an, als bei anderen Kindern. Sie war aufgrund ihrer komplizierten Geburt ein gehbehindertes Kind mit Beinschiene, das sich bis zum Abschluss des Wachstums auch laufend Operationen unterziehen musste. All das zog auch eine gewisse Isolation mit sich. Christine wurde jedoch zu einer guten Schwimmerin, begann früh zu lesen und schrieb schon damals alles was ihr durch den Kopf ging in Gedichtform nieder. Um das zu sein, was Christine Frey heute ausmacht, musste sie, was auch aus ihrer Biografie "Abrechnung" zu erfahren ist, durch einige viele Lebensturbulenzen tauchen.
"Mir hat mein Leben so manche Aufgabe beschert. Ich habe vieles zuwege gebracht und bin glücklich darüber. Aber ich bin nicht stolz, denn Stolz ist eine Eigenschaft, die einen nicht weit bringt", gibt Christine Frey auf den Weg mit.
Information:
www.christinefrey.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.