Bezirk Gänserndorf
Sorgen um Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche

- Am Grenzübergang in Hohenau wurden Seuchenteppiche ausgelegt. (Symbolbild)
- Foto: LMS
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Auch im Bezirk wächst die Sorge aufgrund der Maul- und Klauenseuche (MKS) – vor allem unter den Landwirten. Die kleineren Grenzübergänge in Angern an der March, Schloss Hof sowie die Fußgänger- und Radfahrbrücke in Marchegg wurden bereits geschlossen, um einer möglichen Einschleppung der MKS entgegenzuwirken. Am geöffneten Grenzübergang in Hohenau an der March wurden weitere Schutzmaßnahmen umgesetzt.
BEZIRK GÄNSERNDORF. In Hohenau wurden sogenannte Seuchenteppiche ausgelegt – etwa sechs bis acht Meter lange Matten, die mit Desinfektionsmittel getränkt sind. Sämtliche Fahrzeuge, die aus der Slowakei einreisen, müssen diese im Schritttempo überqueren. So soll verhindert werden, dass der Erreger über Reifen oder Fahrgestelle nach Niederösterreich gelangt.

- Seuchenteppich beim Milchhof Lang in Pillichsdorf.
- Foto: Thiem
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Positive Fälle im Bezirk Gänserndorf sind bislang nicht aufgetreten – dennoch bleibt die Lage angespannt, und die Behörden setzen alles daran, einen Ausbruch zu verhindern. Vor allem die Landwirte im Bezirk sind stark betroffen.
Herausforderung für Biohof Harbich
Seit 1993 bewirtschaftet die Familie Harbich ihren Biohof in Aderklaa – ein Familienbetrieb mit viel Herzblut und Tradition. Über die Jahre ist der Hof stetig gewachsen: Heute zählt die Herde rund 230 Rinder, 60 Schweine und 18 Ziegen.

- Der Alltag bei der Familie Harbich ist geprägt von erhöhter Vorsicht.
- Foto: Biohof Harbich
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Doch aktuell steht der Betrieb vor einer besonderen Herausforderung. Der Biohof liegt in der sogenannten „weiteren Sperrzone“, die im Zuge der Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche eingerichtet wurde. Der Alltag ist geprägt von erhöhter Vorsicht. Jeder Stallbesuch muss exakt dokumentiert werden, und wer Tiere außerhalb der Sperrzone transportieren will, braucht eine Sondergenehmigung der Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf.
Sorge vor Seuchenausbruch
„Wir sind sehr besorgt, dass ein Fall auftritt“, sagt Vinzenz Harbich. „Wir hoffen, dass die Bevölkerung gut zusammenwirkt, um eine Ausbreitung zu verhindern.“ Der Betrieb hat bereits rund 10.000 Euro in Maßnahmen zur Seuchenabwehr und in zusätzliches Futter investiert.
Harbich sorgt sich nicht nur um die Gesundheit seiner Tiere, sondern auch um die wirtschaftlichen Folgen eines möglichen Seuchenfalls. „Ein Ausbruch würde uns hart treffen – der Umsatz wäre weg, und wir müssten vieles wieder von vorne aufbauen.“
Schutzmaßnahmen gegen Einschleppung
Christina Riedl von der Abteilung für Veterinärangelegenheiten und Lebensmittelkontrolle warnt: „Natürlich besteht weiterhin ein erhöhtes Risiko, dass die Maul- und Klauenseuche nach Österreich eingeschleppt wird. Die Lage in unseren Nachbarländern Ungarn und der Slowakei hat sich bislang nicht entspannt.“

- Aufgrund der in Ungarn und der Slowakei grassierenden Maul- und Klauenseuche wurden auch in Österreich Maßnahmen ergriffen.
- Foto: BMI/Tobias Bosina
- hochgeladen von Mag. Maria Jelenko-Benedikt
Umso entschlossener reagiert das Land Niederösterreich: In enger Abstimmung mit den Behörden wurden vorbeugende Maßnahmen ergriffen – darunter die Sperrung kleiner Grenzübergänge sowie das Auslegen von sogenannten Seuchenteppichen an der Grenze bei Hohenau. Ziel sei es, die Einschleppung des Virus bestmöglich zu verhindern und die heimischen Tierbestände zu schützen.
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