Strasshof: Erste Hilfe mit Pannen
Die Strasshoferin Maria Schravogl kritisiert Sanitäter des Roten Kreuzes und Mitarbeiter des Spitals Mistelbach. Die Mediziner weisen die Vorwürfe zurück.
STRASSHOf. Maria Schravogl, ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Roten Kreuz, ist völlig unzufrieden mit der Ersten-Hilfe-Leistung durch Sanitäter und Ärzte.
Sie war mit Drehschwindel und massiver Übelkeit aufgewacht, ihr Lebensgefährte rief den Notruf 144. "Die Fragen, angefangen von Versicherungs-Nr. bis zu Einnahme von Medikamenten konnte er nur nach Rücksprache mit mir beantworten, dann wurde er zum „Gesundheitstelefon 1450“ weitergeleitet, wo das ganze Prozedere von vorne begann", wundert sich Schravogl. Kritik übt die Strasshoferin auch am Sanitäter des Roten Kreuzes, der ungefragt eine Diagnose stellte: ihr Bandscheibenleiden sei verantwortlich für ihre Beschwerden.
Neun Stunden Wartezeit
Schravogl wurde ins Krankenhaus Mistelbach gebracht, wo Blutabnahme und EKG gemacht wurden. Was sie in Rage bringt: Von 8.15 bis 12.30 Uhr wartete sie auf eine Erstuntersuchung durch einen Arzt, dann saß sie weitere fünf Stunden bis zur nächsten Untersuchung im Warteraum. "Die Ärztin meinte, das seien Vorboten für einen Schlaganfall, aber erst neun Stunden später, um 18.30 Uhr, begann man eine Infusionstherapie."
Vier Tage später wurde Schravogl entlassen, ausstehende Untersuchungen musste sie extern bei Fachärzten vornehmen: "Es erfolgte kein Abschlussgespräch, keine Erläuterung der Diagnose."
Spital weist Kritik zurück
Im Mistelbacher Krankenhaus weist man jede Kritik zurück: "Nach Ersteinschätzung durch eine qualifizierte Pflegeperson und den ersten Befunden ergab sich eine normale Dringlichkeit. Da keine unmittelbare Gefahr bestand und es an diesem Tag viele Notfälle gab, kam es zu den Wartezeiten." Der Leiter der Neurologischen Abteilung, Andreas Doppelbauer, erklärt: „Bei der Aufnahme auf der Neurologischen Station wurden sofort alle erforderlichen Untersuchungen durchgeführt. Die Patientin wurde mit unauffälligem Befund entlassen und es wurden routinemäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen. Eine Gefährdung hat zu keinem Zeitpunkt bestanden.“
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