Strasshof: Leid im Kindergarten
STRASSHOF. "Emotionaler Missbrauch an einem Kind, fehlende Wahrung der Menschenrechte." Vera Zimprich, Leiterin von ökids (Kinder-Psychotherapie) und Koordinatorin für Menschenrechte, übt harsche Kritik an einer Pädagogin eines Strasshofer Kindergartens. Sabine und Ferdinand H., die Eltern eines vierjährigen Mädchens, hatten sich verzweifelt an sie gewandt, sie schildern im Bezirksblätter-Gespräch den Leidensweg des Mädchens. "Seit einem Jahr wird meine Tochter von der Kindergärtnerin schikaniert. Sie zwingt die Kinder zum Essen, sie bezichtigt das Mädchen der Lüge, schickt es zur Strafe aus dem Turnsaal in die Garderobe, wo es während der Turnstunde allein sitzen muss", erzählt Sabine H. Seit über einem Jahr weint das Mädchen immer wieder nach einem belastenden Vorfall mit der Pädagogin wenn es sich von der Mutter verabschieden soll.
Gespräche mit der Kindergartenleiterin, der Inspektorin und mit Vertretern des Landes NÖ brachten keine Verbesserung. "Die Vorwürfe konnten von unserer Seite nicht bestätigt werden, daher leiten wir keine dienstrechtlichen Maßnahmen ein", teilt Marion Gabler-Söllner von der NÖ Landesregierung mit.
Man habe vorgeschlagen, das Mädchen in eine andere Gruppe wechseln zu lassen. Sabine H.: "Unsere Tochter ist nicht die einzige, die unter der Pädagogin leidet, mein Ziel ist deren Versetzung."
Strafen verboten
Laut Zimprich seien die pädagogischen Fähigkeiten der Kindergärtnerin fragwürdig: "Im Sinne der Menschenrechte dürfen Kinder nicht mit Strafandrohung erzogen werden. Ihre Methoden sind sadistisch, sie müsste eine Ausbildungsauflage bekommen."
Von der Kindergartenleitung wurde zu den Vorwürfen keine Stellungnahme abgegeben, doch dieser Tage hängte man einen Informationszettel im Kindergarten aus: Die betreffende Pädagogin wolle sich beruflich verändern und sei ab September nicht mehr in Strasshof tätig.
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