Matzner Archiv sammelte Sagen und alte Erzählungen
Tod und Teufel agierten in Matzen

Geheimnisvoller Ort: Barbara Rettig auf der Teufelsbrücke | Foto: Foto: Mold
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  • Geheimnisvoller Ort: Barbara Rettig auf der Teufelsbrücke
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MATZEN. Ein sagenumwobener Ort ist die Marktgemeinde Matzen. Direktor Anton Hofer trug gemeinsam mit seinem Team vom Archiv Matzen in der Schriftenreihe „Unser Matzen“ eine Reihe von alten Geschichten zusammen, die sich im Ort abgespielt haben könnten. So sollen sich sogar der Tod und der Teufel mit Matzner Bürgern ein Stelldichein gegeben haben.


Der Tod als Besucher


So soll einst der steinreiche Hoisl-Bauer, in dessen Kellern über 300 Fässer edler Matzner Wein lagerten und dessen Körnerkammern und Troadkästen randvoll gefüllt waren, große Angst vor dem Sterben gehabt haben. Ihn plagte die Sorge, auf all seine irdischen Besitztümer verzichten zu müssen. Eines Sonntags saß er wieder in seinem Keller, verkostete seine Weine und sinnierte über Leben und Tod nach. Da stolperte ein Fremder die Stiegen herunter, setzte sich zu ihm und bot ihm an, ihm bei seinen Überlegungen zu helfen. Nachdem der Fremde vom angebotenen Wein getrunken hatte, bot er dem Hoisl-Bauer an, wenn er von jedem Fass kosten dürfe, ihm das ewige Leben zu gewähren. So ließ er den Besucher von einigen Fässern trinken, die dieser alle auf einen Zug komplett leerte. In Sorge um seinen Weinbestand führte der Bauer den Fremden zu seinem Jungfernwein, eigentlich ein Ehrenwein für besondere Anlässe. Dieser sog wieder am Spund, fiel aber sofort rücklings zu Boden. Jetzt erkannte der Bauer erst den Totenkopf. Er stieß den Fremden in das nächste Fass und verschloss den Spund. Die Jahre vergingen, der Bauer wurde steinalt, aber auch sonst starb niemand mehr auf der Erde, sodass Essen und Trinken knapp wurde. Da sandte der Herr einen Engel zur Erde, um den Tod zu befreien. Daraufhin brachen Seuchen und Krankheiten aus und die Menschen starben wie die Fliegen. Nur der Hoislbauer, in Wirtshausrunden der „Höllenbauer“ genannt blieb am Leben und irrt auch heute noch herum und wartet auf seine Erlösung.


Der Teufel als Brückenbauer


„Viele Sagen sind nur mündlich überliefert“, erzählt Barbara Rettig vom Matzner Archiv. Anton Hofer ließ in seiner Eigenschaft als Deutschlehrer die Schüler Erzählungen zu Sagen formulieren. Ein Musterbeispiel ist die Sage von der Teufelsbrücke nahe dem Matzner Schloss. Dieses enge Brücklein wurde einst von einem reißenden Wasser weggeschwemmt. Ein junger Wanderbursche erklärte sich bereit, die Brücke in einer Nacht wieder zu errichten, wenn der Bürgermeister ihm die Seele seiner Tochter übergebe. Da erkannte der Bürgermeister, dass er den Teufel vor sich hatte. Dennoch ging er auf das Angebot ein. Nach einer Nacht war die Brücke fertig und der Teufel verlangte nach seinem Lohn. Der Bürgermeister bettelte um Erbarmen, da bot der Geselle an, drei Arbeiten auszuführen, wenn dies gelänge, gehöre das Mädchen ihm. Jedoch die letzte Aufgabe, eine Kette aus Haaren zu schmieden misslang, weil alle Haare in der Esse sofort verbrannten. So musste der Teufel unverrichteter Dinge abziehen und die Brücke heißt seitdem die Teufelsbrücke. Diese wurde im Jahr 2001 vom SC Harakiri und der Dorferneuerung neu errichtet.
„Wir haben viele Sagen, auch von Nachbargemeinden zusammengetragen“, führt Barabara Rettig weiter aus. Rings um das Schloss sei ein Tiergarten gewesen. Sogar Berta von Suttner, die Wert darauf legte mit den Matzner Kinskys verwandt gewesen zu sein, habe schriftlich den tollen Ausblick vom Schloss gelobt.

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