Nordbahn-Ausbau bis 2030
Über sieben Brücken wird es gehen
Im Süden hat man gestartet, jetzt kommt der Norden der Nordbahn dran. Bis 2030 wird die Strecke vollständig ausgebaut sein, die ÖBB erneuern die gesamte Anlage und neun Bahnhöfe sowie zehn Haltestellen auf 66 Kilometern von Wien bis Bernhardsthal.
BEZIRK GÄNSERNDORF/MISTELBACH. Der Ausbau ermöglicht höhere Zugfrequenzen, der Schnellbahntakt zwischen Wien und Gänserndorf soll verdichtet werden. Die Strecke ist Abschnitt des Baltisch-Adriatischen-Korridors, der von Danzig nach Bologna führt, dementsprechend wird die Strecke für höhere Geschwindigkeiten ausgebaut, was im Fernverkehr die Fahrzeit von Wien bis Břeclav auf eine Dreiviertelstunde verkürzt. Im Regionalverkehr ist dagegen keine Zeitersparnis zu erwarten, zu gering ist die Strecke zwischen den einzelnen Haltestellen, um mit Höchstgeschwindigkeit zu fahren. Pendler aus dem Norden, etwa Bernhardsthal oder Hohenau, sollen dennoch von der Modernisierung profitieren, verspricht man bei den ÖBB: "Barrierefreie Bahnhöfe, schienenfreie Zugänge auf allen Haltestellen und Lärmschutz für die Anrainer."
Kreuzungsfrei bis zur Grenze
Zudem werden aus Sicherheitsgründen und auch wegen der erhöhten Zugfrequenz alle Eisenbahnkreuzungen aufgelassen. Im Südabschnitt sind die Arbeiten im Laufen, im Norden startet jetzt die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Sieben neue Brücken und eine Unterführung werden bis 2030 zwischen Weikendorf und Bernhardsthal gebaut, alle Kreuzungen werden aufgelassen, Fußgängerunterführungen errichtet.
Konkret entstehen Fußgängerunterführungen in Tallesbrunn, Stillfried und Dürnrkut. Südlich der Kreuzung beim Dürnkruter Bahnhof wird eine Brücke errichtet. Die lang diskutierte Zufahrt wird von der B 49 über eine Abbiegespur Richtung Osten und dann nach Norden geführt. "Der geplante Kreisverkehr ist ebenso vom Tisch wie die Zufahrt von der nördlichen Ortseinfahrt aus", teilt Projektleiter Gernot Scheuch mit.
Eine Brücke weg, zwei her
Weitere Fußgängerunterführungen werden bei den Haltestellen Sierndorf und Jedenspeigen, beim Bahnhof Drösing und bei den Haltestellen Rabensburg und Bernhardsthal gebaut. Eine Brücke für den landwirtschaftlichen Verkehr errichten die ÖBB zwischen Jedenspeigen und Sierndorf, zudem zwei Straßenbrücken an den beiden Ortseinfahrten von Drösing. Die im Norden muss verschwenkt werden, weil die direkte Verbindung zu steil wäre.
Die bestehende Brücke südlich des Bahnhofs wird geschleift. Ersatzlos, denn die Auffahrt einer neuen Brücke würde viel zu nah an den Häusern verlaufen.
In Hohenau wird an Stelle der Eisenbahnkreuzung Neugasse-Gartenstraße eine Unterführung gebaut. "Für eine Brücke ist hier zu wenig Platz", erklärt Scheuch. In Rabensburg wird die "Schwarze Brücke" geschleift, etwas weiter südlich wird eine neue errichtet. Und in Bernhardsthal wird die Kreuzung beim Güterbahnhof durch eine Brücke ersetzt. In der Ortschaft selbst - beim Lagerhaus - wird keine Brücke errichtet. Bestehen bleibt aber die Ghega-Brücke über den Teich. Die 1838 errichtete Brücke ist die Letzte, der historischen Nordbahnbrücken. "Sie muss für höhere Geschwindigkeiten verstärkt werden, die Arbeiten geschehen in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt", sagt Scheuch.
Der Zeitplan:
Straßenbrücke Frachtenbahnhof Bernhardsthal 2026
Brücke Friedhofgasse 2027
Unterführung Hohenau 2030
Brücke Drösing Nord 2026
Brücke Drösing Süd 2025
Brücke Jedenspeigen/Sierndorf 2026
Brücke Dürnkrut 2028
Straßenbrücke Grub Bahngasse 2024 (am bestehenden Standort)
Straßenbrücke Angern B 49 2024 (am bestehenden Standort)
Brücke Tallesbrunn 2024
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